Die Stadt Jena und die Carl Zeiss Grundstücks GmbH & Co. KG planen gemeinsam ein neues, 28 Hektar großes Gewerbe- und Industriegebiet westlich des bestehenden Gewerbegebiets Isserstedt. Ziel ist es, das langfristige Wachstum von ZEISS in Jena nachhaltig und skalierbar abbilden zu können. Dies geschieht zusätzlich zum Hightech-Standort am Westbahnhof und vornehmlich für Unternehmensbereiche, die vorerst im Bestandsgebäude in Lichtenhain verbleiben werden. Der neue Standort wird die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt sichern und weiter befördern.
Der Stadtrat hat dafür am 24. April 2024 das Bebauungsplanverfahren „B-Is 12“ eingeleitet. Gleichzeitig wird der Flächennutzungsplan angepasst, da ein Teil des Plangebiets derzeit noch als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen ist. Der Fokus der Planung liegt auf einem modernen, skalierbaren und nachhaltigen Produktionsstandort.
Frühzeitige Beteiligung und öffentliche Auslegung
Die öffentliche Beteiligung beginnt gemäß § 3 (1) BauGB, um die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig einzubinden. Vom 16. Januar bis zum 14. Februar 2025 können die Planungsunterlagen im Internet sowie im Dezernat für Stadtentwicklung und Umwelt am Anger 26, 07743 Jena eingesehen werden.
Die Unterlagen umfassen:
- Vorentwürfe des Bebauungsplans und der Änderung des Flächennutzungsplans mit den Arbeitsständen der Begründungen und Umweltberichte
- Arbeitsstände der Fachgutachten zu Klimaschutz, Verkehr, Immissionsschutz und Wasserversorgung sowie Bodenschutz
Zusätzlich findet am 28. Januar um 19:00 Uhr eine Informationsveranstaltung im Historischen Rathaus statt. Hier erörtern Bürgermeister Christian Gerlitz, weitere Vertreter der Verwaltung und ZEISS den aktuellen Planungsstand und beantworten Fragen.
Bürgermeister Gerlitz erklärt dazu: „Ich bin davon überzeugt, dass der neue Produktionsstandort von Zeiss Jenas wirtschaftliche Entwicklung auf Jahrzehnte positiv beeinflussen wird. Umso wichtiger ist für mich deshalb, nicht nur transparent zu informieren, sondern auch mit einer breiten Beteiligung der Öffentlichkeit dafür sorge zu tragen, offene Fragen möglichst frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Antworten zu finden.“
Geplante Bauflächen
Der Vorentwurf des Bebauungsplans sieht im Süden Bauflächen für Produktionshallen vor. Im nördlichen Teil sind Büro- und Gewerbegebäude vorgesehen. Die Stadt Jena und ZEISS streben eine hohe Flexibilität der Planung bei gleichzeitig effizienter Flächennutzung, einer klimaangepasste Bauweise und einem Mobilitätskonzept für Mitarbeitende und Lieferanten an.
Gutachten und weitere Planungen
Die Planungen beinhalten umfangreiche Fachgutachten, darunter Untersuchungen zu Klima- und Naturschutz, zur Wasser- und Energieversorgung sowie zum Verkehr. Noch in Prüfung sind u.a. ein Anschluss an die Bundesstraße B7 und die Verlegung einer Hochspannungsleitung.
Weiteres Verfahren
Nach der frühzeitigen Beteiligung zum Vorentwurf werden die Hinweise aus der Öffentlichkeit ausgewertet. Im nächsten Verfahrensschritt erfolgt die Überarbeitung zu einem Entwurf des Bebauungsplans. Dann beschließt der Stadtrat die zweite Beteiligungsphase nach § 3 (2) BauGB. Schließlich folgen Abwägung und Satzungsbeschluss.
Die Stadt Jena lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich dazu ein, sich aktiv an diesem wichtigen Entwicklungsprojekt zu beteiligen und ihre Meinungen und Anregungen einzubringen.