Erfurt: Innenminister hofft auf Neustart nach Insolvenz des Buchgroßhändler KNV

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Symbolfoto: Pixabay License CC0

Der Buchgroßhändler KNV hat heute beim Amtgericht Stuttgart Insolvenzantrag gestellt. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, der sich zur Zeit noch mit einer Unternehmens- und Hochschuldelegation in Indien aufhält, zeigte sich in einer ersten Stellungnahme betroffen, zugleich aber wenig überrascht von der Insolvenz. „KNV ist ein Traditionsunternehmen der deutschen Buchbranche. Das ist natürlich eine ganz bittere Nachricht für uns alle – in erster Linie das Unternehmen und die Beschäftigten, aber auch für den Standort Thüringen.“

Tiefensee sagte weiter, die insgesamt schwache Entwicklung des Buchmarkts, aber auch gewisse Anlaufschwierigkeiten am neuen Logistikstandort in Erfurt hätten das Unternehmen KNV schon seit einigen Jahren vor „besondere Herausforderungen“ gestellt. „Wir haben das als Land eng begleitet und natürlich immer gehofft, dass die Wende zum Positiven geschafft wird.“  Der Minister bedauerte deshalb, dass die laufenden Investorenverhandlungen nun so kurz vor dem Ziel gescheitert seien.

Dennoch gehe er auch jetzt zunächst weiterhin von einer positiven Fortführungsprognose für das Unternehmen und nicht zuletzt den Logistikstandort in Erfurt aus. „Aus der Insolvenz heraus kann ein Neustart geschafft werden, in welcher Form auch immer. Das muss das erklärte Ziel sein. Als Land werden wir den weiteren Prozess selbstverständlich eng begleiten.“ Parallelen zur Insolvenzen anderer Unternehmen, etwa im Logistikbereich, sieht Tiefensee nicht: „Ich denke, die Fälle sind unabhängig voneinander und nicht vergleichbar. Jede Insolvenz hat ihre eigenen spezifischen Ursachen.“

Das Wirtschaftsministerium geht davon aus, dass der noch zu bestellende Insolvenzverwalter den Geschäftsbetrieb des Unternehmens und die Suche nach Investoren zunächst fortsetzen werde. Sobald der Insolvenzverwalter feststehe, werde sein Haus den Kontakt zu diesem aufnehmen, um sich zum weiteren Vorgehen abzustimmen.

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