Gotha: „Häschenschule“ wird 100!

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Oberbürgermeister Knut Kreuch gratuliert mit einer Buchlesung im Cineplex-Kino

Am Gründonnerstag (28. März) liest OB Knut Kreuch um 10 Uhr im Cineplex Gotha für die Gothaer Kindergärten „Die Häschenschule“. Traditionell besucht das Gothaer Stadtoberhaupt seit achtzehn Jahren an diesem Tag einen Kindergarten, doch wegen des einmaligen Jubiläums entstand die neue Idee, vor einer größeren Kinderschar die Ostergeschichte aus Gotha zu erzählen.

Als der junge Lehrer Albert Sixtus (1892-1960) im Jahr 1922 im sächsischen Kirchberg die Verse zu einer Geschichte verfasste, die er dann „Die Häschenschule“ nannte, wollte er mit dieser Geschichte seinen Schülern Lebensweisheiten aufgeben über das Verhalten von Kindern gegenüber Eltern, Lehrern, Erwachsenen und Gleichaltrigen. Da gibt es Hinweise zu Ordnung und Sauberkeit, zum Verhalten auf dem Schulweg, zum Blick in die Natur oder zur Achtung gegenüber dem Lehrerberuf. Angeregt werden in Versen Kreativität und Wissbegierde, Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme aber auch Kunstfertigkeit, Pausendisziplin sowie Kameradschaft und Musikalität. Selbst die sportliche Betätigung kommt nicht zu kurz.

Alfred Hahns Verlag in Hamburg entdeckt die Aktualität der Verse und gibt sie 1923 dem damals bereits bekannten Berliner Karikaturisten Fritz Koch-Gotha zur Illustration. Der macht sich sofort ans Werk und es entstehen neben dem Titel fünfzehn farbige Bildtafeln mit Hasen-Geschichten. Vor genau 100 Jahren erscheint das Buch zu Ostern auf dem Büchermarkt und ist seit einhundert Jahren untrennbar mit dem Osterfest verbunden. Fritz Koch-Gotha illustrierte nicht nur das berühmteste Bilderbuch zur Osterzeit, nein, sein Name auf dem millionenfach gedruckten Buchcover sorgte auch dafür, dass Gotha zu Ostern gehört, wie das Christkind zum Weihnachtsfest.

Fritz Koch wurde am 5. Januar 1877 in Eberstädt bei Gotha geboren und fügte in seiner Berliner Zeit, um sich zu unterscheiden von Namensvettern, den Namen der Stadt Gotha hinzu. Seine Familie zog 1884 nach Gotha in die Uelleber Straße. Hier besuchte er die Schule, legte das Abitur am Gymnasium ab und ging 1895 zum Studium. Auf dem Familiengrab seiner Eltern auf dem Gothaer Hauptfriedhof wurde nach seinem Tod am 1. Juni 1956 in Rostock eine Gedenktafel angebracht.

Fritz Koch-Gotha hat viele Bücher illustriert und insbesondere für Zeitschriften Karikaturen entworfen. Am berühmtesten wurde er jedoch mit dem Kinderbuch „Die Häschenschule“, das in keinem Kinderzimmer in Deutschland fehlen sollte. Übrigens ist das Buch im Laufe von einhundert Jahren auch in englischer, italienischer, französischer, chinesischer, japanischer Sprache und sogar in Latein erschienen.

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