Import- und Exportpreise deutlich gestiegen

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Importpreise, März 2022
+31,2 % zum Vorjahresmonat
+5,7 % zum Vormonat 

Exportpreise, März 2022
+15,9 % zum Vorjahresmonat
+4,0 % zum Vormonat 

Die Importpreise waren im März 2022 um 31,2 % höher als im März 2021. Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im September 1974 im Rahmen der ersten Ölkrise gegeben (+32,6 % gegenüber September 1973). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im Februar 2022 bei +26,3 % gelegen, im Januar 2022 bei +26,9 %. Gegenüber dem Vormonat Februar 2022 stiegen die Importpreise im März 2022 um 5,7 %. Die aktuellen Daten spiegeln bereits erste Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine wider.

Starker Preisanstieg nach wie vor auf Energiepreisentwicklung zurückzuführen

Energieeinfuhren waren im März 2022 um 160,5 % teurer als im März 2021 (+19,1 % gegenüber Februar 2022). Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich ist weiterhin vor allem durch die stark gestiegenen Preise für Erdgas begründet. Diese lagen im März 2022 viermal so hoch wie im März 2021 (+304,3 %). Nie zuvor hat sich Erdgas im Import innerhalb eines Jahres so stark verteuert wie im März 2022, auch nicht während der beiden Ölkrisen der Jahre 1973/1974 und 1979/1980. Im Vergleich zum Vormonat Februar 2022 stiegen die Importpreise für Erdgas im März 2022 um 11,0 %. Deutlich teurer als vor einem Jahr waren außerdem Mineralölerzeugnisse mit +110,3 % und Erdöl mit +81,3 %. Hier waren auch gegenüber dem Vormonat Februar 2022 erhebliche Preisanstiege zu verzeichnen, nämlich bei Mineralölerzeugnissen um 30,5 % und Erdöl um 16,8 %.

Importierter elektrischer Strom war 440,8 % teurer als im März 2021. Gegenüber Februar 2022 verdoppelten sich die Preise hierfür (+100,7 %).

Die Preise für importierte Steinkohle lagen 307,0 % über denen von März 2021 und stiegen auch gegenüber Februar 2022 mit einem Plus von 44,4 % deutlich.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im März 2022 um 16,1% höher als im März 2021 und 2,6 % höher als im Vormonat Februar 2022. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 26,6 % über dem Stand des Vorjahres (+4,1 % gegenüber Februar 2022). 

Höhere Preise für Vorleistungsgüter im Vorjahresvergleich vor allem bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen, Metallen und Kunststoffen

Importierte Vorleistungsgüter waren im März 2022 um 26,3 % teurer als im Vorjahresmonat (+4,1 % gegenüber Februar 2022).

Gegenüber März 2021 wurden Düngemittel und Stickstoffverbindungen zu fast dreifach höheren Preisen importiert (+182,9 %). Deutlich teurer als im März 2021 waren außerdem vor allem Rohaluminium (+76,7 %), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+60,0 %) sowie Kunststoffe in Primärformen (+29,3 %).

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im März 2022 um 6,7 % über denen von März 2021 (+0,8 % gegenüber Februar 2022). Teurer waren insbesondere Maschinen (+7,0%) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+5,1 %).

Importierte Verbrauchsgüter wurden binnen Jahresfrist 10,5 % teurer (+2,1 % gegenüber Februar). Hier stiegen im Vorjahresvergleich insbesondere die Preise für Nahrungsmittel mit +18,2 %. Unter anderem lagen die Preise für pflanzliche und tierische Öle und Fette mit +38,5 % sowie für Fleisch und Fleischerzeugnisse mit +18,4 % deutlich über denen von März 2021.

Importierte Gebrauchsgüter waren im Durchschnitt um 6,6 % teurer als vor einem Jahr (+1,0 % gegenüber Februar 2022).

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 23,7% über denen von März 2021 (+4,3 % gegenüber Februar 2022). Insbesondere Rohkaffee (+69,6 %) und Getreide (+53,6 %) waren gegenüber dem Vorjahresmonat weiterhin deutlich teurer. Aber auch die Preise für importierte lebende Schweine lagen nach hohen Preissteigerungen zum Vormonat (+69,8 % gegenüber Februar 2022) auch im Vorjahresvergleich wieder über denen des Vorjahres (+16,3 %). Im Februar hatten die Preise noch unter denen des Vorjahresmonats gelegen. 

Veränderungen der Exportpreise im März 2022

Der Index der Exportpreise lag im März 2022 um 15,9 % über dem Stand von März 2021. Eine größere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im November 1974 im Rahmen der ersten Ölkrise gegeben (+16,8 % gegenüber November 1973). Im Februar 2022 und im Januar 2022 hatte die Jahresveränderungsrate bei +12,4 % beziehungsweise bei +11,9 % gelegen.

Indizes der Außenhandelspreise

Jahr / Monat2015 = 100Veränderung
gegenüber
Vorjahres-
zeitraum
Veränderung
gegenüber
Vormonat
in %
JD = Jahresdurchschnitt
–  = nichts vorhanden
Index der Einfuhrpreise
2021 JD 110,413,5
2021März103,66,91,8
April105,010,31,4
Mai106,811,81,7
Juni108,512,91,6
Juli110,915,02,2
August112,416,51,4
September113,917,71,3
Oktober118,221,73,8
November121,724,73,0
Dezember121,824,00,1
2022Januar127,026,94,3
Februar128,626,31,3
März135,931,25,7
 nachrichtlich:
Gesamtindex ohne Energie120,016,12,6
Gesamtindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse130,126,64,1
Index der Ausfuhrpreise
2021 JD107,45,6
2021März104,12,20,8
April104,93,30,8
Mai105,64,20,7
Juni106,45,00,8
Juli107,76,31,2
August108,57,20,7
September109,58,10,9
Oktober111,09,51,4
November111,99,90,8
Dezember113,010,91,0
2022Januar115,011,91,8
Februar116,112,41,0
März120,715,94,0

Weitere Informationen:

Lange Zeitreihen können unter anderem über die Tabellen Einfuhrpreise (61411-0002) und (61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0002) und (61421-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden. Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise enthält auch die Fachserie 17, Reihe 8.1 und Reihe 8.2.

Eine Analyse der Energiepreisentwicklung bis einschließlich Februar 2022 im Vergleich zu den Preisentwicklungen während der beiden Ölkrisen 1973/1974 und 1979/1980 und der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 bietet die Pressemitteilung Nr. 171 vom 20. April 2022.

Die Importpreise sind auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem sind sie neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite „Corona-Statistiken“ (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.

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Quelle.

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