Thüringen: Baupreise für Wohngebäude bleiben auf hohem Niveau

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Auswertung des Landesamts für Statistik für den August 2023

Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden (Bauleistungen am Bauwerk), einschließlich Umsatzsteuer, lagen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im August 2023 um 7,9 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum vergangenen Berichtsmonat (Mai 2023) verteuerte sich der Bau von Wohngebäuden um 0,5 Prozent und erreichte einen Indexstand von 179,6 (Basis 2015=100).
Die Preise befinden sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Vergleich zum Basisjahr 2015 stiegen die Bauleistungspreise um 79,6 Prozent. Hierbei betraf die höchste Preissteigerung die letzten 3 Jahre. Sie wurde durch die stark gestiegenen Material- und Energiepreise infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges geprägt. Die Dynamik der Teuerung der Baupreise hingegen nimmt seit dem Berichtsmonat Februar 2023 weiter ab.

In den Berichtsmonaten Februar 2023 (+20,5 Prozent) und Mai 2023 (+12,7 Prozent) waren die Preisanstiege der Bauleistungspreise im Vergleich zum Vorjahr deutlich höher. Die aktuellen Preissteigerungen lassen sich nach Angabe der Berichtspflichtigen auf allgemeine Materialpreissteigerungen sowie Lohnanpassungen zurückführen. Der derzeitig sinkende Stahlpreis wirkte sich jedoch dämpfend aus.
Im Bereich Rohbauarbeiten erhöhten sich die Preise im Vergleich zum August 2022 um 4,4 Prozent.

Am stärksten verteuerten sich hier die Preise für Verbauarbeiten (+13,9 Prozent), für Abdichtungsarbeiten (+12,1 Prozent) sowie für Erdarbeiten (+10,7 Prozent). Preissenkungen konnten für Ramm-, Rüttel- und Pressarbeiten (-1,5 Prozent), für Zimmer- und Holzbauarbeiten (-1,3 Prozent) und Stahlbauarbeiten (-1,2 Prozent) beobachtet werden.

Bei den Ausbauarbeiten erhöhten sich die Preise gegenüber dem Vorjahreszeitraum um durchschnittlich 10,8 Prozent. Deutliche Preisanstiege verzeichneten Blitzschutzanlagen (+18,8 Prozent), Wärmedämm-Verbundsysteme (+17,9 Prozent), Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlangen innerhalb von Gebäuden (+15,9 Prozent) sowie Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen (+15,6 Prozent).

Ein Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr von 9,5 Prozent konnte im Bereich Straßenbau beobachtet werden. Diese Steigerung lässt sich unter anderem auf die wachsenden Preise des Verkehrswegebaus, wie Pflasterdecken, Plattenbeläge, Einfassungen (+14,2 Prozent), sowie der Oberbauschichten mit hydraulischen Bindemitteln (+14,0 Prozent) zurückführen. Für die Preiserhöhung der Brücken im Straßenbau (+3,5 Prozent) waren hauptsächlich überdurchschnittliche Preissteigerungen der Oberbauschichten aus Asphalt (+17,7 Prozent), der Entwässerungsanlagen (+15,2 Prozent) sowie der Abdichtungsarbeiten (+15,1 Prozent) verantwortlich. Preisrückgänge wurden bei Stahlbauarbeiten (-2,1 Prozent) berechnet.

Die Preise der Instandhaltungsarbeiten von Wohngebäuden lagen um 12,0 Prozent über dem Vorjahresniveau, die Preise für Schönheitsreparaturen in einer Wohnung um 10,5 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahr mussten die Thüringerinnen und Thüringer für den Bereich Außenanlagen für Wohngebäude 10,6 Prozent mehr finanzielle Mittel investieren. Die Preise für Oberbauschichten mit hydraulischen Bindemitteln erhöhten sich um 22,8 Prozent in diesem Gewerk.
Der Neubau von Bürogebäuden verteuerte sich im Vergleich zum August 2022 um 7,5 Prozent, der Neubau von gewerblichen Betriebsgebäuden um 6,2 Prozent.

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt.

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