Jena: Land unterstützt Exzellenzstrategie der FSU Jena

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Umfassende Maßnahmen zur Förderung der Spitzenforschung beschlossen

Die Thüringer Landesregierung hat sich in der heutigen (6. August) Kabinettssitzung für eine umfassende Unterstützung der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU Jena) im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder ausgesprochen. Mit den zwei Anträgen – „Imaginamics: Praktiken und Dynamiken sozialen Imaginierens“ und „Balance of the Microverse“ – ist die FSU Jena in der zweiten Wettbewerbsrunde vertreten und hat die Chance, ihre Spitzenforschung weiter auszubauen und zu festigen.

„Die beschlossenen Maßnahmen unterstreichen das Engagement der Thüringer Landesregierung, die Friedrich-Schiller-Universität Jena in ihrer Spitzenforschung zu stärken und die Erfolgsaussichten in der Exzellenzstrategie maßgeblich zu erhöhen. Die FSU Jena hat die Chance, sich als Exzellenzuniversität zu etablieren und damit die wissenschaftliche Landschaft nicht nur in Thüringen, sondern auch deutschlandweit nachhaltig zu prägen“, sagte Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee.

Im Rahmen ihrer Exzellenzstrategie unterstützen Bund und Länder international herausragende Forschungsfelder von Universitäten und Universitätsverbünden. Exzellenzcluster, also Forschungsverbünde, werden für die Dauer von sieben Jahren gefördert, die Förderung kann danach um weitere sieben Jahre verlängert werden.

Mit der erfolgreichen Bewilligung beider Anträge wäre die FSU Jena nicht nur wissenschaftlich hervorragend aufgestellt, sondern auch berechtigt, im Wettbewerb um den Titel „Exzellenzuniversität“ anzutreten. Damit wäre die FSU Jena im Erfolgsfalle – neben der TU Dresden – die zweite Universität in Ostdeutschland, die sich im Kreis der herausragenden Universitäten in Deutschland bewegen würde.

Exzellenzcluster „Imaginamics: Praktiken und Dynamiken sozialen Imaginierens“

In dem Thüringer Vorhaben „Imaginamics: Praktiken und Dynamiken sozialen Imaginierens“ sollen die Mechanismen sozialer Imagination (d.h. der gesellschaftlichen Zielentwicklung und -festlegung), ihre Veränderbarkeit, Dynamiken und Effekte untersucht werden. Dazu werden Ansätze der Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften zusammengeführt und ein neues Analyseinstrumentarium für Prozesse sozialer Imagination entwickelt. Die beantragte Fördersumme beläuft sich auf 38,4 Millionen Euro.

Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“

Mit dem Cluster „Balance of the Microverse“ verfügt der Standort bereits über ein Exzellenzcluster, weshalb hier ein Fortsetzungsantrag gestellt wurde. Das Forschungsvorhaben fokussiert sich auf die Lebens- und Naturwissenschaften. Hierbei steht die Erforschung mikrobieller Gemeinschaften und deren Balance im Mittelpunkt, was weitreichende Implikationen für die Biowissenschaften und Medizin hat.

Unterstützungsmaßnahmen des Landes Thüringen

Die Thüringer Landesregierung plant, die beiden Exzellenzclusteranträge durch gezielte finanzielle und strukturelle Maßnahmen zu unterstützen:

  • Graduiertenschule „Jena School for Microbial Communication“ (JSMC): Zur Sicherstellung der Finanzierung der Graduiertenschule im Kontext des Exzellenzclusters „Balance of the Microverse“ wird das Wissenschaftsministerium bis zu 2 Mio. Euro für 2025 bereitstellen. Eine weitere Förderung von 3,6 Mio. Euro für die Jahre 2026 bis 2028 ist vorgesehen. Diese Maßnahmen stehen unter dem Vorbehalt der Haushaltsbewilligung und der Verfügbarkeit der Mittel im Haushalt 2025.
  • Graduiertenschule „Explorations in Practices and Dynamics of Social Imagining“: Diese neue Graduiertenschule wird zur Unterstützung des Exzellenzclusters „Imaginamics“ mit insgesamt 833 Tsd. Euro für die Jahre 2024 bis 2028 gefördert. Sie wird bis zu sechs internationale Stipendiaten aufnehmen. Zur frühzeitigen Bindung der Graduierten ist eine Bewilligung bereits im Jahr 2024 notwendig.
  • Ertüchtigung eines Forschungsbaus: Für die räumliche Unterbringung des Exzellenzclusters „Imaginamics“ ist die Ertüchtigung eines Bestandsgebäudes im Rahmen eines Bund-Land geförderten Forschungsbaus geplant. Die Investitionskosten von 17,6 Mio. Euro würden dabei hälftig von Bund und Land getragen. Die Etatisierung des Landesanteils erfolgt vorbehaltlich der positiven Förderentscheidung des Wissenschaftsrats und der Einordnung in die mittelfristige Hochbauplanung des Landes. Hier gilt der Vorbehalt der Haushaltsbewilligung 2026.

Autor: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft

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