Weimar: Yiddish Summer-Festivalwoche mit mehr als 50 Events

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Festivalwoche vom 7. bis zum 11. August

Bereits vor gut drei Wochen, am 13. Juli wurde der diesjährige Yiddish Summer Weimar eröffnet – und dies zum ersten Mal mit einem Open-Air-Konzert auf dem Weimarer Herderplatz. Vier internationale Ensembles waren in einem dreistündigen Konzert-Marathon zu hören, bei dem deutlich wurde, wie unterschiedlich jiddische Musik heute sein kann, vom Psychedelic Rock bis zu traditionellen Liedern, auf alten Aufnahmen wiederentdeckt und neu interpretiert. Das Konzert bot auch das Deutschland-Debüt des neu gegründeten YAM Ensembles unter der Leitung von Ilya Shneyveys, das aus mehr als 20 jungen professionellen Musiker*innen aus elf verschiedenen Nationen besteht, die in Deutschland, Griechenland und der Türkei leben.

Gleichzeitig begannen die ersten Workshops in Gesang, Sprache und Instrumentalmusik des fünf Wochen andauernden Festivals, das jedes Jahr Hunderte von Workshop-Teilnehmenden und Dutzende von Dozierenden aus mehr als 30 verschiedenen Ländern zu insgesamt 14 Workshops, Jam-Sessions und Konzerten in Weimar und ganz Thüringen einlädt.

YSW-Festivalwoche mit mehr als 50 Events

In diesem Jahr findet die Festivalwoche als Höhepunkt des Yiddish Summer Weimar
von Mittwoch, 7. bis Sonntag, 11. August statt. Geboten wird ein Programm mit mehr als 50 Veranstaltungen, darunter Konzerte, Vorträge, Führungen, öffentliche Workshops, Familienangebote und mehr. Das Programm umfasst eine Reihe von hochkarätigen Konzerten in Weimar und ganz Thüringen mit Auftritten von She’Koyokh, Caravan Orchestra and Choir, dem neuen Mark Kovnatskiy Ensemble und Sofia Papazoglu and the Rebetiko Band.

She’Koyokh, Großbritanniens führende Klezmer-Balkan-Band, bietet einen Schmelztiegel der Kulturen und Stile in einem wilden Strudel aus Klarinette, Geige, jazzigen Gitarren-Licks, Akkordeon, Kontrabass, tanzbarer Percussion und Gesang. Das siebenköpfige Ensemble, das als „einer der besten und unterhaltsamsten Vertreter globaler Musik aus Großbritannien“ (The Guardian) bezeichnet wurde, spielt drei Konzerte in Weimar, Erfurt und Eisenach. Das Mark Kovnatskiy Ensemble präsentiert in drei Konzerten neue Klezmer-Melodien des Geigers und Komponisten Mark Kovnatskiy, in denen sich die Einflüsse von Klezmer, chassidischer, ukrainischer, moldawischer und nahöstlicher Musik harmonisch zu einer musikalischen Reise durch Ost- und Südosteuropa verbinden. Indem er auf tief verwurzelte Traditionen zurückgreift, um neue, zeitgenössische jiddische Musik zu schaffen, zeigt Kovnatskiy, dass Klezmer keineswegs die verstaubte Erinnerung einer aussterbenden Generation, sondern quicklebendig ist. Indessen setzt der Yiddish Summer Weimar seine bereits 3 Jahre währende Erkundung der Verbindungen zwischen jüdischer und griechisch-türkischer Musik mit drei Konzerten der gefeierten griechischen Sängerin Sofia Papazoglou fort.

Dieses Ensemble nimmt die Zuhörer mit auf eine Reise durch die vielfältigen armenischen, jüdischen und türkischen Wurzeln, die die Entwicklung des Rebetiko geprägt haben, und huldigt den Sängerinnen der 1930er- bis 1950er-Jahre und ihrem großen Vermächtnis an Liedern, die auch heute noch unglaublich populär sind.

10. August: Open-Air-Konzert der Festivalwoche mit vier internationalen Ensembles

Alle drei Ensembles der Festivalwoche – She’Koyokh, das Mark Kovnatskiy Ensemble und Sofia Papazoglou’s Rebetiko Band – treten am Samstag, den 10. August, in einem Open-Air-Konzert auf dem historischen Herderplatz in Weimar auf und präsentieren ein schillerndes Programm, das von der Türkei und Griechenland über den Balkan bis hin zum jüdischen Osteuropa und zeitgenössischem Klezmer reicht. Abgerundet wird das 4-stündige Konzert vom preisgekrönten, 35-köpfigen Caravan Orchestra and Choir, das nun schon im siebten Jahr als
Austauschprojekt zwischen Weimar und Haifa stattfindet. Junge Studierende beider Städte erkunden ein Programm jiddischer, osmanischer, griechischer und nahöstlicher Musik und entdecken dabei die Verbindungen, die zwischen den scheinbar so unterschiedlichen Musiktraditionen bestehen.

Schnupperkurse, Vorträge und Kabarett bringen jiddische Kultur einem breiten Publikum nah

An jedem Tag der Festivalwoche werden kostenlose Schnupperkurse in Klezmer-Musik, Gesang, Tanz und jiddischer Sprache angeboten. YSW-Dozierende bieten Vorträge zu Themen wie Geschichte der jiddischen Kultur oder dem Einfluss der osmanischen Kultur auf die jiddische Musik an.

Alle Veranstaltungen finden in der Other Music Academy, Weimar, statt und sind offen für alle. An den ersten drei Abenden der Festivalwoche findet in der OMA außerdem das Late-Night-Cabaret, unter der Leitung des gefeierten jiddischen Gesangsduos Soveles (Isabel Frey und Esther Wratschko) statt.

Autor: Other Music Academy e.V.

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