Saalfeld: Schlosskonzert am Reformationstag

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Traditionelles Konzert zum Reformationstag in der Saalfelder Schlosskapelle

Zum morgigen Reformationstag lädt der Verein Schlosskapelle Saalfeld e.V. um 17:00 Uhr, herzlich zu einer Konzertveranstaltung mit „Wort und Musik“ in die Saalfelder Schlosskapelle ein.

Pastorin i.R. Katarina Schubert referiert zum Thema „Frauen der Reformation“. Die Königseer Kantorin Anne-Sophie Bunk spielt an der Schönefeld-Orgel (erbaut 1989 hinter dem barocken Prospekt von 1714) u.a. Orgelwerke vom Rudolstädter Hoforganisten Nicolaus Vetter (1666-1734) und eine Choralbearbeitung von der ersten evang. Lieddichterin Elisabeth Cruziger (1504-1535) in der Vertonung von Dieterich Buxtehude (1637-1707). Natürlich darf die Marseillaise der Reformation im Konzert nicht fehlen! So spielt Anne-Sophie Bunk eine Choralfantasie über „Ein feste Burg ist unser Gott“ in der Komposition des aus Creuzburg an der Werra stammenden Michael Praetorius (um 1571-1621). Zum Beschluss des Konzertes erklingt von Johann Sebastian Bach (1685-1750) Präludium und Fuge D-Dur.

Die Kantorin Anne-Sophie Bunk hatte ersten Klavier – und Orgelunterricht in ihrer Heimatstadt Jena. Von 2007 bis 2012 absolvierte sie ein Studium der Kirchenmusik in Halle. Nach erfolgreichem Abschluss war sie Kirchenmusikerin auf der Nordseeinsel Amrum und wechselte 2022 nach Königsee. Hier etablierte sie den „Musiksommer im Oberen Rinnetal“, zu dem hochrangige Interpreten zu hören sind. Ein besonderes Anliegen ist die baldige Restaurierung der Schulze-Orgel in der Königseer Stadtkirche!

Die Reformation Anfang des 16.Jahrhunderts wurde von Männern wie Martin Luther oder Philipp Melanchton durchgeführt. Doch ist es höchst interessant, die Rolle der Frauen in dem reformatorischen Prozess zu beleuchten. Durch z.B. die Erfindung des Buchdrucks gab es einen neuen Zugang zur Heiligen Schrift. Frauen bekamen die Möglichkeit, aktiv am theologischen Leben und kirchenpolitischen Auseinandersetzungen der Zeit teilzunehmen. Oft wurden Frauen wie z.B. Luthers spätere Frau Katharina von Bora oder die erste evangelische Lieddichterin Elisabeth Cruziger in Klöstern erzogen. Dort lernten sie lesen, schreiben, singen und sogar betriebswirtschaftliche Abläufe in der Landwirtschaft.

Im Juni 1525 heiratete Katharina von Bora den Reformator Martin Luther. Im Professoren-Haushalt der Luthers in der Universitätsstadt Wittenberg verwaltete und bewirtschaftete Katharina die umfangreichen Ländereien, betrieb Viehzucht und eine Brauerei (für Luther sehr wichtig!). Zu den Mahlzeiten bei Luthers gab es immer zahlreiche Gäste. Legendär wurden die Tischreden Luthers – an den Tischgesprächen beteiligten sich auch in entschlossener Art (geistreich und schlagfertig) die Frauen wie Katharina Luther und Elisabeth Cruziger – hier bezeichnet Luther seine Frau als „mein Herr Käthe“.

Quelle

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