Die Rahmenplanung zur Weiterentwicklung des Bahnhofs Jena-West und des Umfelds ist abgeschlossen. In einer öffentlichen Veranstaltung werden die Ergebnisse am 4. November ab 18:00 Uhr im Plenarsaal des Historischen Rathauses vorgestellt. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen.
Warum ein Rahmenplan?
Der Rahmenplan zeigt Möglichkeiten auf, wie das Bahnhofsumfeld sowie die Westbahnhofstraße und Schillerstraße, einschließlich Engelplatz, attraktiver gestaltet und die Entwicklungspotenziale des Gebiets ausgelotet werden können. Dies ist nicht zuletzt aufgrund des großen ZEISS-Neubaus notwendig. Mit dem Bauvorhaben entstehen neue Wegebeziehungen für Gäste, Pendler, Berufstätige und Studierende. Perspektivisch werden die Verkehrsführungen geändert. Zudem gewinnt der Bereich durch den zu erwartenden Fahrgastanstieg an Bedeutung. Der Bereich soll zu einem Mobilitätsverknüpfungspunkt werden, also zu einem Ort, an dem verschiedene Verkehrsmittel wie Bus, Bahn, Fahrrad und Auto miteinander vernetzt sind, um den Umstieg zwischen ihnen zu erleichtern. Entsprechend ist es wichtig, das gesamte Gebiet im Westen der Stadt verkehrstechnisch und städtebaulich weiterzuentwickeln und zu stärken.
Flexible Konzeption
In der Rahmenplanung wird eine unverbindliche Planungsvision mit einem Zeithorizont von 5 bis 30 Jahren erstellt. Dabei werden verschiedene Möglichkeiten zur Entwicklung aufgezeigt, abhängig davon, wie viel Fläche verfügbar ist und inwieweit Dritte mitwirken.
Das Ergebnis dient als Leitfaden, der eine flexible Herangehensweise für die Entwicklung des Areals bietet. In diesem sind folgende Themenbereiche gebündelt:
- städtebauliche Gestaltung (z. B. Gebäude und Plätze),
- Neuordnung von Nutzungen (z. B. Gewerbe und Bahn),
- verkehrliche Funktionen (z. B. Fuß- und Radwege, Bike+Ride, ÖPNV und Autoverkehr),
- Schaffung von Grün- bzw. Freiflächen (z. B. begrünter Platz mit Sitzgelegenheiten).
Öffentliche Beteiligung
Mit der Rahmenplanung hat die Stadt Jena zusammen mit einem Planungsbüro im Jahr 2023 begonnen. Dabei war auch die Meinung der Bürgerinnen und Bürger gefragt. Im Februar 2024 fand eine öffentliche Planungswerkstatt im Historischen Rathaus statt, bei der die Teilnehmenden die verschiedenen Varianten der Konzeption für das direkte Bahnhofsumfeld, den Engelplatz und die Westbahnhofstraße diskutieren konnten. Zudem konnten online auf der städtischen Beteiligungsplattform Anmerkungen eingetragen werden. Die Ansichten der umliegenden Gewerbetreibenden wurden in einer separaten Umfrage erhoben.
Einbeziehung von ZEISS und der Deutschen Bahn AG
Neben der Bevölkerung war auch die Einbeziehung von ZEISS und der Deutschen Bahn als die beiden externen Hauptakteure in diesem Gebiet von großer Bedeutung, da einige Planungen nur mit der Unterstützung dieser beiden Unternehmen realisierbar sind.
„Der Abschluss der Rahmenplanung für den Bahnhof Jena-West ist ein großartiges Beispiel dafür, was wir gemeinsam erreichen können, wenn Bürgerbeteiligung im Mittelpunkt steht! Die zahlreichen Ideen und Anregungen der Jenaerinnen und Jenaer haben maßgeblich dazu beigetragen, dieses zukunftsweisende Konzept zu entwickeln. Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, die Menschen vor Ort aktiv einzubeziehen, um Lösungen zu finden, die unsere Stadt lebenswert, modern und nachhaltig machen.“, betont Christian Gerlitz, Bürgermeister und Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Jena.