Eine kuriose Polizeimeldung kursiert mittlerweile deutschlandweit durch die Medien: „Sprichwörtlich das Geld aus dem Fenster geworfen“ beginnt die Mitteilung der Jenaer Landespolizeiinspektion. In dieser Mitteilung geht es um das Phänomen der „Schockanrufe“ – es werden oftmals (vermutete) ältere Personen um Geld oder Wertgegenstände gebracht, weil ein Sohn/Tochter oder ähnlich naher Verwandter einen Unfall oder Ähnliches verursacht haben soll, und nur durch Zahlung einer „Kaution“ ein Gefängnisaufenthalt verhindert werden könne.
So erging es bereits am Dienstag einer älteren Dame in Nordhausen, die einem Mann mehrere zehntausend Euro in Briefumschlägen übergab, um ihre Tochter nach einem vermeintlich tödlich ausgegangenem Verkehrsunfall vor einer Haf zu bewahren. Auch gestern war diese Betrugsmasche in Thüringen erfolgreich.
Ein älterer Mann aus Wenigenjena wurde von einem Mann angerufen, der sich als Anwalt ausgab. Auch hier wurde behauptet, dass dessen Tochter einen Unfall mit einer dabei getöteten Person verursacht hätte. Ebenfalls wurde angeboten, durch die Zahlung einer „Kaution“ eine Haft abwenden zu können. Der ältere Mann traute der Mitteilung und warf einen mit 71.000 Euro befüllten Beutel aus dem Fenster. Ein unbekannter Mann, der nicht weiter beschrieben werden kann, fing diesen auf und verschwand mit dem Geld. Die Tochter, die keinen tödlich verlaufenden Unfall verursacht hatte, zeigte diesen Vorgang bei der Polizei an.
Der Täter aus Nordhausen wird so beschrieben:
– ca. 185 cm
– vermutlich Ost-/Südosteuropäer
– rundliches Gesicht
– kurzer, ordentlicher Haarschnitt – mittelblond
– kein Bart
– keine Brille
– keine Tätowierungen oder anderer Körperschmuck
– Bekleidung: schwarzes T-Shirt, schwarze kurze Hose, weiße Sneaker
Hinweise der Polizei zu diesem Thema finden Sie hier: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/
Verwendete Mitteilungen der LPI Nordhausen und Jena vom 17. Juli.
