FCC kommt in Paderborn unter die Räder
Der FC Carl Zeiss Jena verliert beim Spitzenreiter SC Paderborn mit 0:6 und hätte sich auch über eine noch höhere Niederlage nicht beschweren dürfen.
Rund 9.500 Zuschauer in der Paderborner Benteler-Arena, darunter etwa 400 Jenaer Schlachtenbummler, sahen ein einseitiges Spiel, in dem der FCC zwar in den Anfangsminuten gut dagegen halten konnte, aber nach dem 1:0 der Ostwestfalen komplett auseinanderbrach.
Die Sonne strahlte an diesem Samstagnachmittag, aber für den FCC, der sich viel vorgenommen hatte, gab es nach 90 bitteren Minuten vor allen Dingen jede Menge Schatten.
Es begann mit der Nachricht, dass sich Raphael Koczor im Abschlusstraining eine Außenbandverletzung im Knie zuzog und deshalb nur als Tourist auf der Bank des FC Carl Zeiss Jena Platz nehmen konnte. Für ihn fand sich Woiziech Sadlowski der Jenaer U21 auf dem Spielberichtsbogen wieder. Im Fokus dieses Spiels sollte aber Jenas Nummer 1, Jo Coppens, stehen.
Zunächst präsentierte sich der FCC, der innerhalb von 15 Tagen seine fünfte Partie bestreiten musste, wie gehabt mutig auf des Gegners Platz. Beide Teams suchten bei hohem Tempo den gegnerischen Strafraum und kamen jeweils zu guten Möglichkeiten. Die beste auf Jenaer Seite hatte Julian Günther-Schmidt nach einer guten Flanke von Florian Brügmann. Doch sein Kopfball ging am Kasten vorbei (9.). Auch Coppens war das eine oder andere mal gefragt und auf dem Posten. Nach 22 Minuten war er jedoch machtlos, als der agile Antwi-Adjei freistehend zum 1:0 für den SC Paderborn einschob.
Fortan war der Jenaer Mannschaft der Stecker gezogern. Jenas Hintermannschaft war löchrig, und ein ums andere Mal lud der FCC mit haarsträubenden Abspielfehlern in der Vorwärtsbewegung die gerade im Umschaltspiel bärenstarken Paderborner zu Kontern ein. So rollte Angriff auf Angriff auf das Jenaer Tor, in dem Jo Coppens hielt, was zu halten war – und mehr als das. In Minute 36 raschelte es aber dennoch. Wieder war es Antwi-Adjei, der freistehend einschob – 2:0 Paderborn. Der FCC hatte sich kaum geschüttelt, da stand Pasderborns Sven Michel frei vor Jenas Schlussmann, der zu allem Überfluss auch noch wegrutschte, und vollendete zum 3:0 für die Ostwestfalen (38.). Damit war das Spiel gelaufen. Mit dem 3:0 ging es auch in die Pause, womit der FCC nach weiteren Möglichkeiten für den SCP sogar noch gut bedient war.
FCC-Trainer Mark Zimmermann reagierte in der Halbzeitpause und brachte mit Jan Löhmannsröben (für Kevin Pannewitz), Timo Mauer (für Maximilian Wolfram) und Sören Eismann (für Marius Grösch) glweich drei neue Leute. Am Spielverlauf jedoch sollte das nichts ändern. Paderborn blieb klar Herr im Hause, und Jena war nicht in der Lage, mit eigenen offensiven Aktionen für Entlastung zu sorgen. So rollten weiter Angriff auf Angriff auf das Jenaer Tor, in dem sich Coppens vor allem mit Michel ein Privatduell lieferte. An den Treffern vier und fünf der Paderborner durch eben jenen Michel (63./82.) konnte jedoch auch er nichts ändern. Das halbe Dutzend voll und den Deckel drauf machte Paderborns Yeboah, der den 6:0 Endstand besorgte (85.).
Trainerstimmen
Steffen Baumgart (Paderborn): „Solange bei Jena die Kraft gereicht hat, war es ein Spiel auf Augenhöhe. Nach dem Mittwochspiel in Meppen auf schwer bespielbaren Boden, bei dem ich als Zuschauer dabei war, war der Kräfteverschleiß nachvollziehbar. In den ersten 20 Minuten haben wir zu viele Fehler gemacht. ich freue mich über die drei Punkte und bin mit dem Ergebnis und der Höhe des Sieges sehr zufrieden.“
Mark Zimmermann (Jena): „Glückwunsch an Paderborn zum hochverdienten Sieg, der auch in dieser Höhe verdient ist. Wir haben 20 Minuten gut gespielt und kompakt verteidigt, kommen aber durch einen krassen individuellen Fehler in Rückstand, danach nahm das Schicksal seinen Lauf. Nach dem fünften Spiel in zwei Wochen hatten wir keinen Sprit mehr im Tank. Das Ergebnis hätte auch noch höher ausfallen können. Ich muss die Mannschaft aufgrund des Kräfteverschleißes in Schutz nehmen.“