Suche nach Tierquäler: Einer Polizeimeldung zufolge entdeckte ein Tierhalter am Samstagmorgen einen toten sowie mehrere teils schwer verletzte Jungbullen auf seiner Weide im Jenaer Stadtteil Münchenroda. Ein Unbekannter hatte die Vierbeiner mit einem scharfen Gegenstand attackiert. Ein Bulle war bereits an den Verletzungen gestorben, zwei weitere mussten durch die gerufenen Tierärzte getötet werden. Zudem wiesen noch sieben andere Jungbullen Stich- und Schnittverletzungen auf. Die Kripo Jena ermittelt.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise, die den oder die Täter überführen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 01520-7373341 oder per E-Mail bei der Tierschutzorganisation melden – auch anonym.
„PETA möchte helfen, diese Tat aufzuklären und den oder die Tierquäler zu überführen“, sagt Judith Pein im Namen von PETA. „Der Täter muss zur Rechenschaft gezogen und weitere mögliche Anschläge auf Tiere verhindert werden. Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Wer wehrlose Tiere aus Spaß quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück. PETA fordert für überführte Tierquäler strenge juristische Konsequenzen – denn so kann eine abschreckende Wirkung erzielt werden.“
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Dr. Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwälte, Richter, Polizeibeamte und Sozialarbeiter dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen – beispielsweise auch für entscheidende Hinweise zu den Übergriffen auf Pferde in Thüringen oder der verletzten Kuh in Coswig.
[1] Gespräch mit PETA Deutschland e.V., 2010.
Weitere Informationen:
Quelle: PETA Deutschland, Stuttgart.