Was macht eigentlich SIMSme – der Messengerdienst der Deutschen Post?
– Eventuell erinnert sich ja noch jemand an SIMSme. Die deutsche Post hatte unter diesem Namen einen Konkurrenten zu WhatsApp gestartet, der gerade im Bereich des Datenschutzes einiges besser machen sollte. Beispielsweise gibt es einen Ende-zu-Ende Verschlüsselung. Also genau das, was anderen Konkurrenzen von WhatsApp wie Threema, Telegram oder ChatSecure auch machen. Bei so viel Innovation lohnt es sich, mal nachzuschauen, was aus dem Projekt der Post geworden ist.
1 Millionen Downloads-Schwelle geknackt
Bereits im März gab es hier eine interessante Nachricht. Der Messenger wurde 1 Millionen Mal herunter geladen. Das sagt natürlich noch nicht viel über die Zahl der wirklichen aktiven Nutzer aus, ist aber zumindest einmal eine Hausnummer. Im Vergleich zu WhatsApp wirken die Zahlen aber vergleichsweise mager, kommt der Dienst doch trotz einiger Einschränkungen im gewerblichen Bereich auf mehr als 30 Millionen deutsche Nutzer. Die Post versucht daher derzeit mit massivem Werbebudget die Kunden zu überzeugen. So wirbt der 1.FC Köln im Fußball bis 2017 für SIMSme als Hauptsponsor und auch bei den DFB-Spielen konnte man SIMSme Bandenwerbung in großer Anzahl sehen.
Ob das ausreichen wird um die Nutzer von WhatsApp abzuziehen? Eher fraglich. Die Sicherheit, die SIMSme angeblich so sehr von WhatsApp unterscheidet, ist nur für einen technischen Zielgruppe relevant und nicht für die breite Masse. Für die Techniker ist dann aber eine NoGo, dass der Quellcode des Messengers nicht offen ist – man also der Deutschen Post vertrauen muss, wenn es um die Aussagen zur Technik geht. Betrachtet man sich die aktuellen Abhör-Skandale und Grenzüberschreitungen bei den Geheimdiensten, ist dieses Mißtrauen durchaus gerechtfertigt.
Neben den Sicherheitsaspekten gibt es einige Punkte bei der Bedienung, die Nutzer immer wieder kritisieren. So wirkt die App im Vergleich langsam und hakelig. Schreiben macht keinen wirklichen Spaß. Wenn die Benutzung eher Frust statt Lust ist, wirkt sich das natürlich auch auf die dauerhafte Nutzung des Dienstes aus.
Die Facebook Fanpage von SIMSme wirkt auch vergleichsweise lustlos. Der letzte Beitrag ist von Ende März, sehr aktiv wirken die Fans nicht.
Alles in allem ein eher trauriges Bild von der deutschen Konkurrenz.