Eisfeld: Fahrgastverband fordert sofortigen Baustopp für Kreisstraße auf Werrabahntrasse

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Schwere Verfahrensfehler vermutet

Zur Überplanung und Überbauung der Werrabahntrasse durch die Verlegung einer Kreisstraße im Bereich Eisfeld erklärt der Fahrgastverband PRO BAHN Thüringen:

„Wir sind entsetzt, dass trotz wiederholter politischer Willensbekundungen für den Werrabahn-Lückenschluss zwischen Südthüringen und Oberfranken die Werrabahntrasse bei Eisfeld derzeit für die Verlegung einer Kreisstraße überbaut wird. Dies wiederspricht allen verkehrs- und raumordnungspolitischen Zielen des Freistaats Thüringen. Wir müssen nach den uns vorliegenden Informationen davon ausgehen, dass hier schwere Verfahrensfehler vorliegen. Wir fordern Verkehrsministerin Birgit Keller auf, den Vorgang umgehend aufzuklären. Bis zur Aufklärung der offensichtlichen Versäumnisse zuständiger Landesbehörden müssen alle Baumaßnahmen bis auf Weiteres eingestellt werden.

In allen relevanten Dokumenten der Raumordnung und Landesplanung ist der Werrabahn-Lückenschluss enthalten. Es ist erklärtes verkehrspolitisches Ziel der Landesregierung, die Werrabahn zwischen Eisfeld und Coburg zu reaktivieren. Daher ist alles zu unterlassen, was eine spätere Reaktivierung erschwert. Mit dem Bau einer Kreisstraße auf der Trasse der Werrabahn würde eine weitere Hürde für die Reaktivierung der Werrabahn errichtet.

Nach der Landtagswahl brauchen wir keine neuen Absichtserklärungen für die Werrabahnreaktivierung, sondern einen klaren Umsetzungsplan einschließlich Finanzierung. Akuter Handlungsbedarfs besteht jetzt bei der Sicherung der Werrabahntrasse. Die vorhandene Trasse muss durchgängig gesichert werden, damit sich ähnliche Vorfälle wie jetzt bei Eisfeld nicht wiederholen können. Das Land muss einen wirksamen Trassensicherungsvertrag abschließen und muss, wenn nötig, alle Grundstücke unter Aufrechterhalten der Widmung als Eisenbahntrasse übernehmen.“

Quelle: Fahrgastverband PRO BAHN Thüringen


Über den Fahrgastverband PRO BAHN

Der Fahrgastverband PRO BAHN ist ein Verbraucherverband, der bundesweit die Fahrgäste aller öffentlichen Verkehrsmittel vertritt. Er ist Gründungsmitglied der Allianz pro Schiene und des Europäischen Fahrgastverbandes sowie Mitglied der Verbraucherzentrale Bundesverband. 2017 wurde der Fahrgastverband PRO BAHN mit dem Bundespreis Verbraucherschutz ausgezeichnet. Der Fahrgastverband PRO BAHN arbeitet ehrenamtlich im Interesse der Fahrgäste. Die Mitglieder „erfahren“ tagtäglichen öffentlichen Verkehr (ÖV) auf Schiene und Straße. Aus diesen Erfahrungen heraus lobt und kritisiert der Verband Akteure und Unternehmen des öffentlichen Verkehrs, erstellt Konzepte, ist in offiziellen Landes-, Bundes- und Europa-Gremien aktiv, sensibilisiert und berät Politiker in Angelegenheiten des öffentlichen Verkehrs, beeinflusst die öffentliche Diskussion durch sachliche Aufklärung über Hintergründe, hält Vorträge und Seminare sowie Fahrgastsprechstunden und Automatenschulungen u.v.a.m. Detaillierte Informationen finden Sie unter www.pro-bahn.de.

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