Eisenacher Bachdenkmal ist wieder eingeschwebt

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Foto: Stadt Eisenach

Das Bachdenkmal und das Relief der heiligen Cäcilie sind fertig restauriert und wurden heute (30. Oktober) wieder an ihrem Platz am Frauenplan vor dem Bachhaus aufgestellt. Der Steinmetzbetrieb hob zuerst mit einem Kran die Steinplatte wieder auf den Sockel und befestigte diese fachgerecht. Mit etwas Verspätung kam dann auch das restaurierte Denkmal per Lkw am Frauenplan an. Kurz nach 13 Uhr hob der Kran die Bronze-Skulptur von Johann Sebastian Bach wieder auf ihren Sockel – begleitet vom Beifall zahlreicher Zuschauer. Anschließend wurde auch das Relief der heiligen Cäcilie wieder an der Stückmauer im Rücken des Denkmals befestigt.

„Endlich ist unser Johann Sebastian Bach wieder zu Hause – und schön ist er geworden. Ich bin froh, dass das Bachdenkmal endlich restauriert wurde und das Aufstellen wie geplant geklappt hat. Dafür allen Beteiligten – Restauratoren, Fachleuten, Förderern und Mitarbeitern – ein herzliches Dankeschön“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf, die das Wiederaufstellen der Bronze-Skulptur am Frauenplan verfolgt hatte.

Das Eisenacher Bachdenkmal am Frauenplan war am 15. August dieses Jahres von seinem Sockel gehoben und nach Berlin in die Restauratoren-Werkstatt transportiert worden. Die Bronze-Skulptur wurde in Handarbeit und ohne chemische Hilfsmittel Stück für Stück von Schmutz und Verkrustungen befreit und gereinigt. „Dabei wurde die grüne Patina jedoch bewusst erhalten. Außerdem wurde im Brustbereich der Statue ein alter Granatsplitter entfern, der bereits eine Rostspur verursacht hatte“, berichtete Alexander Löwe von der Berliner Restauratoren-Werkstatt. Letztlich wurde das Denkmal noch mit einer mikrokristallinen Wachsschicht versiegelt.

Der Steinsockel und ein Stück der Natursteinmauer hinter dem Denkmal wurden direkt am Ort fachgerecht bearbeitet. Der Sockel wurde dabei teilweise auseinander genommen und neu wieder zusammengesetzt. Die obere Platte des Sockels kam in die Werkstatt in die Kur.

Restauriert wurde zugleich auch das Bronzerelief der heiligen Cäcilie, das an der Mauer hinter dem Bachdenkmal seinen Platz hat. Die Tafel erhielt in der Werkstatt zudem einen Edelstahlrahmen, so dass das Relief künftig nicht mehr direkt an der Steinwand anliegt. Außerdem tauschten die Restauratoren alle verrosteten Stahlschrauben aus, die die Teilstücke bislang zusammenhielten; neue Schrauben – ebenfalls aus Edelstahl – sorgen nun für den richtigen Halt.

Bevor die Restauratoren mit ihrer Arbeit beginnen konnten, waren die Denkmal-Skulptur wie auch Sockel und Steinmauer von Fachleuten genau untersucht worden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen von Prof. Bernhard Mai aus Erfurt und von Dipl. Restaurator Stephan Scheidemann aus Friedrichroda waren dann die Grundlage für die Restaurierungsarbeiten am Bachdenkmal.

Mit den metallrestauratorischen Arbeiten wurde die Firma Haber & Brandner aus Berlin beauftragt. Das Restaurieren der Steinelemente übernimmt der Steinmetzbetrieb Thomas Möller aus Schwabhausen. Beide Firmen erhielten die Aufträge nach einer beschränkten Ausschreibung.

Die Kosten für die Restaurierung des Bachdenkmals sind insgesamt mit rund 84.000 Euro veranschlagt. Das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie übernimmt davon 41.000 Euro, der Eigenanteil der Stadt beträgt 41.500 Euro. Außerdem unterstützte die Peter-Mädler-Stiftung die Arbeiten mit einer Spende von 1.500 Euro.

Der Komponist Johann Sebastian Bach wurde am 21. März 1685 in Eisenach geboren. Das Bachdenkmal am Bachhaus in Eisenach entstand 1884, entworfen von dem Bildhauer Adolf von Donndorf, hergestellt von Hermann Heinrich Howaldt. Es wurde damals auf dem Markt, vor der Nordseite der Georgenkirche, errichtet und erhielt um 1938 dann seinen Platz vor dem Bachhaus am Frauenplan. Das Eisenacher Bachhaus wurde 1907 von der Neuen Bachgesellschaft als erstes Bach-Museum eröffnet.

Quelle: Stadtverwaltung Eisenach.

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