Der Stadtrat hat auf der letzten Sitzung in 2016 den Startschuss für eines der größten Wohungsbauprojekt in Jena gegeben: in Zwätzen soll das Areal der ehemaligen „Rattenbaracken“ bebaut werden und es sollen dort nach den aktuellen Planungen mehr als 300 neuen Wohnungen entstehen-
Die Gesamtfläche des Areals beträgt dabei insgesamt 3,7 Hektar, überbaut werden soll eine Fläche von etwa 13.900 Quadratmetern.
Der neue Bebauungsplan, den der Stadtrat beschlossen hat, sieht dabei mehr als 20 neue Bauten vor, die auf dieser Fläche entstehen sollen. Unter dem Namen „Wohngebiet beim Mönchenberge“ soll in diesem Bereich nun ein neues Wohnviertel entstehen, dass aber über die reine Wohnungen hinaus geht und auch noch andere Bereich mit umfasst. So soll neben einem Spielplatz möglicherweise auch ein Seniorenheim und weitere gewerbliche Nutzung in den Erdgeschossen entlang der Naumburger Straße möglich sein. Im der Begründung zum Bebauungsplan heißt es zur geplanten neuen Gestaltung:
Die Konzeption sieht vor, das neue Wohngebiet in vier individuelle Quartiere zu gliedern, deren gartenartige Höfe die Nähe zur Natur / Landschaftsraum verbildlichen. Die vier Quartiere bilden jeweils ein eigenständiges Gebäudeensemble, das sich um einen individuell gestalteten, gemeinschaftlich genutzten, grünen Hof bildet. Diese Hofstruktur ermöglicht es, für alle Quartiere eine persönliche Adressierung zu schaffen, deren privater Charakter im Vordergrund steht. Auf diese Weise wird eine hochwertige Wohnsituation für alle Wohneinheiten gestaltet.
Viel Kritik von den Anwohnern
Die Höhe der Bebauung und die Dichte der neuen Viertel hatte allerdings im Vorfeld bereits für einige Diskussionen gesorgt. So sorgen sich die Anwohner von Zwätzen, dass mit dem neuen Viertel der dörfliche Charakter des Ortsteils verloren gehen könnte. Der Ortsteilbürgermeister hatte daher auch einige Änderungsanträge eingebracht, die vorsahen, dass einige Häuser komplett weg fallen und weitere Häuser in der Höhe reduziert werden. Insbesondere die vier Komplexe nahe des Naturschutzgebietes sollen nicht gebaut werden um Freiraum für die Natur zu lassen. Die Anträge wurden allerdings alle abgelehnt und fanden keinen Eingang in den Bebauungsplan.
Baustart soll schon im Frühjahr 2017 erfolgen
Die Erschließung der Fläche soll bereits im nächsten Jahr beginnen. Wann genau der Bau denn wirklich mit der Errichtung der Gebäude startet, ist aber noch offen. Die Eigentümer der Fläche (Zeh Ziegelmontagebau GmbH) sind derzeit auf der Suche nach Partner um sowohl für die Wohnungen als auch für die gewerbliche Bereiche Nutzer zu bekommen. Die Zeit ist dabei durchaus ein wichtiger Faktor, denn die Baukosten für den Neubau steigen in der Regel von Jahr zu Jahr. Seit 2010 hat sich der Baupreisindexbereits um 13,7 Prozentpunkt erhöht. Damit werden auch die Objekte teurer – und möglicherweise weniger interessant für Investoren und Käufer.
Leider gibt es bisher keine Festlegungen, welche Arten von Wohnungen dort gebaut werden sollen. Es steht also zu befürchten, dass wieder in erster Linie im hochpreisigen Bereich neue Wohnungen entstehen, die das Preisniveau auf dem Jenaer Markt eher weiter nach oben treiben werden. Allerdings hat man bereits auf die Nachfrage reagiert und kleinere Wohnungen zu größeren Einheiten zusammen gelegt. Statt ursprünglich 400 Wohnungen entstehen so zwar nur etwas mehr als 300 Einheiten, diese sind dafür aber größer, weil sich die Wohnfläche insgesamt nur marginal verkleinert. Das bedeutet auch, das mehr Wohnungen zur Verfügung stehen werden, die sich für Familien eignen.