Im Fuhrpark des Kommunalservice (KSJ) befinden sich derzeit 23 Abfallsammelfahrzeuge, so die Fachbezeichnung der Müllautos, und alle werden mit Dieselkraftstoff betrieben. In der Zeit vom 25.05. bis 05.06.2020 kam ein weiteres Fahrzeug zu Testzwecken hinzu. Ziel des KSJ ist, weitere Schritte in der Senkung der Abgas-Emission zu gehen. Dieses Ziel ist nicht neu, denn bereits bei den in der Zwischenzeit 18 neu angeschafften Fahrzeugen hat man auf die neuesten Motor- und Abgastechnologien gesetzt.
Im nächsten Schritt prüft KSJ nun, ob Abfallsammelfahrzeuge mit alternativen Antrieben eingesetzt werden können. Vergleicht man die gegenwärtigen Möglichkeiten bei den Antrieben, also herkömmliche (Designer-)Kraftstoffe, Batterien oder Brennstoffzelle, so schneidet eine mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle auf lange Sicht am wirtschaftlichsten ab.
Beim E-Antrieb braucht es eine sehr große Kapazität und damit schwere Batterien, die sich auf die Nutzlast auswirken. Hinzukommen Aspekte wie die kostenintensive Herstellung der Batterien, die Verwendung von besonderen Materialien, wie seltene Erden, und nicht zu vergessen die Belastung des Stromnetzes beim Wiederaufladen.
Ein bekannter Hersteller hat nun Anfang des Jahres ein Abfallsammelfahrzeug vorgestellt, dass die Vorteile des E-Antriebs mit der Batterie-Brennstoffzelle verbindet.
Genaue Konfiguration des Fahrzeuges
„Da die Bauweise des Fahrzeugs auf einem modularen System beruht, haben wir nun Ende Mai bis Anfang Juni mit dem Testfahrzeug die Logistikdaten wie Fahrstrecke, Einsatzzeit, erfasste Abfallmenge usw. gesammelt“, sagte der Geschäftsbereichsleiter kommunale und zentrale Dienste bei KSJ, Jan Wosnitzka.
So kann der Hersteller eine genaue Konfiguration eines Fahrzeugs ermitteln und, das ist kein unwesentlicher Punkt, die Kosten (Anschaffungs- und Betriebskosten) ableiten.
„Die Beschaffung eines Brennstoffzellenmüllfahrzeugs erfordert jedoch derzeit ca. den 3-fachen Investitionsaufwand gegenüber einem Abfallsammelfahrzeug mit konventionellem Dieselantrieb und neuester Abgasreinigungstechnologie. Darin liegt eine betriebswirtschaftliche Herausforderung, die wir nur mit Hilfe einer externen Förderung stemmen können“, betonte Wosnitzka.
Der Kommunalservice Jena hat sich jedoch zum Ziel gesetzt, einen aktiven Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Stadt Jena zu leisten und die Kohlenstoffdioxid- und Stickstoffemissionen zu reduzieren.