Prof. Dr. Jens-Christian Wagner hat zum 1. Oktober 2020 die Nachfolge von Prof. Volkhard Knigge als Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora angetreten. Gleichzeitig übernimmt er damit die Professur für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Bei der heutigen Medienkonferenz mit Prof. Dr. Wagner und dem Vorsitzenden des Stiftungsrates, Kulturminister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, wurde der neue Stiftungsdirektor in der Thüringer Staatskanzlei offiziell vorgestellt.
Der Stiftungsratsvorsitzende, Chef der Thüringer Staatskanzlei und Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff erklärte: „Prof. Dr. Jens-Christian Wagner ist ein Glück und ein großer Gewinn für den Freistaat und die Stiftung. Aus seiner früheren Tätigkeit als Leiter der Gedenkstätte Mittelbau-Dora kennt er die Stiftung sehr gut. Er ist eine erfahrene Persönlichkeit, wissenschaftlich versiert, sehr gut vernetzt und hat auch in seiner Tätigkeit in Niedersachsen bewiesen, dass er die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora gemeinsam mit den Stiftungsgremien sowie mit den Partnerinnen und Partnern aus Wissenschaft, Politik und Kultur im In- und Ausland hervorragend leiten und exzellent weiterentwickeln wird.“
Kulturstaatsministerin Monika Grütters zur Wahl von Prof. Dr. Jens-Christian Wagner: „Mit Jens-Christian Wagner gewinnen wir für die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora einen ausgewiesenen Experten der NS-Aufarbeitung als neuen Direktor. Damit besetzen wir diese wichtige Position mit einem Fachmann, der viel Erfahrung im Umgang mit den aktuellen Herausforderungen der Gedenkstättenarbeit hat. Mit Blick auf die Weiterentwicklung der Stiftung ist es sehr zu begrüßen, dass sich Jens-Christian Wagner mit großem Engagement und guten Ideen dafür einsetzt, gerade jungen Menschen einen Zugang zur Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte zu vermitteln.“
Der neue Stiftungsdirektor, Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, erklärte: „Dem zunehmenden Rechtsruck in Politik und Gesellschaft werden wir im Sinne politisch-historischer Interventionen eine ethisch und wissenschaftlich fundierte gegenwartsbezogene Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus entgegensetzen. Ziel ist es, in der Gesellschaft ein aufgeklärtes Geschichtsbewusstsein und historisches Urteilsvermögen zu stärken. Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ist dafür bestens aufgestellt.“
Prof. Dr. Jens-Christian Wagner wurde 1966 in Göttingen geboren. Er studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Geographie und Romanische Philologie in Göttingen und Santiago/Chile. 1999 folgte die Promotion an der Universität Göttingen mit einer Studie zur Geschichte des KZ Mittelbau-Dora. Von 2001-2014 leitete Prof. Dr. Jens-Christian Wagner die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Nordhausen und übernahm 2014 das Amt des Geschäftsführers der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten mit Sitz in Celle.
Prof. Dr. Jens-Christian Wagners Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des Nationalsozialismus, insbesondere der Zwangsarbeit und der Konzentrationslager sowie die Geschichtspolitik nach 1945 sowie die Rüstungswirtschaft. Er ist Autor, Mitautor und Herausgeber zahlreicher Veröffentlichungen zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit und der Konzentrationslager sowie zur Erinnerungskultur im internationalen Vergleich. Außerdem ist er Kurator zahlreicher Ausstellungen zu den Themen Konzentrationslager, Zwangsarbeit, NS-Justiz und Erinnerungskultur.
Prof. Dr. Wagner ist Mitglied in zahlreichen Gremien, u. a. Vertreter der deutschen Bundesländer im Internationalen Komitee der Stiftung Auschwitz-Birkenau, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten in Deutschland und Mitglied eines von der deutschen und der chilenischen Regierung berufenen Expertengremiums zur Konzeption eines Gedenkstättenkonzeptes für die ehemalige Colonia Dignidad in Chile.