Jena: Britische Corona-Virusmutation erstmals in Thüringen nachgewiesen

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Virusmutation B1.1.7. erstmalig in Thüringen festgestellt
Gesundheitsministerin Werner: „Das ist besorgniserregend und wir nehmen das sehr ernst.“

Erfurt. In Thüringen wurde erstmals die Virusvariante B1.1.7. bei einem 8-jährigen Kind aus Jena festgestellt. Das Kind erkrankte bereits am 10. Januar 2021. Auch die Eltern waren mit COVID-19 infiziert.

Dazu erklärt die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner: „Jetzt ist das eingetreten, was wir seit Wochen befürchtet haben. Die Virusmutation ist auch in Thüringen angekommen. Das ist besorgniserregend und wir nehmen das sehr ernst. Dass in diesem Fall gerade ein Kind betroffen war, ist besonders bestürzend und ich bin froh, dass die gesamte Familie nach unserer Kenntnis inzwischen genesen ist. Das zeigt aber auch, dass wir jetzt nicht nachlassen dürfen. Nun ist besondere Vorsicht und Achtsamkeit in allen Bereichen geboten, um große Ausbrüche, wie es sie jetzt teilweise in anderen Bundesländern gerade auch in medizinischen Einrichtungen schon gibt, zu verhindern.“

Das Thüringer Gesundheitsministerium steht zur Klärung weiterer Details und der weiteren Vorgehensweise in engem Kontakt mit dem Gesundheitsamt Jena. Um eine regionale Ausbreitung der mutierten SARS-CoV-2 Virusvariante zu verhindern, werden Kontaktpersonen ermittelt und ausgedehnte Umgebungsuntersuchungen durchgeführt.

Darüber hinaus hat eine Kontaktaufnahme mit dem Robert-Koch-Institut stattgefunden. Die Empfehlungen des Instituts und die neuen Regelungen zur Genomsequenzierung sind zu Beginn der Woche an alle Thüringer Gesundheitsämter geleitet worden (siehe untenstehende Links).

Das Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz hat außerdem in den letzten Tagen Thüringer Labore und Forschungseinrichtungen in Bezug auf Sequenziermöglichkeiten zur Ganzgenomsequenzierung von SARS-CoV-2 Proben befragt. Für die primärdiagnostizierenden Labore, die selbst nicht sequenzieren können, stehen derzeit in Thüringen Sequenzierkapazitäten im Uniklinikum Jena und bei einem privaten Laborzusammenschluss, ebenfalls in Jena angesiedelt, zur Verfügung. Eine entsprechende Information aller Thüringer Labore hat stattgefunden. Die Ganzgenomsequenzierung von SARS-CoV-2 dauert im Schnitt zwei bis drei Tage. In dem genannten Labor können 200 bis 300 Sequenzierungen pro Woche vorgenommen werden.

Quelle: Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Erfurt.


Weiterführende Informationen:

„Handlungsanleitung für primärdiagnostizierende Labore zur Auswahl von SARS-CoV-2-positiven Proben für die Sequenzierung im Rahmen der Coronavirus-Surveillanceverordnung (CorSurV)“: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/DESH/Handlungsanleitung_Labore.html

Informationsbrief für die Gesundheitsämter: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/DESH/CorSurV_Brief_Gesundheitsamt.pdf?__blob=publicationFile

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