Am 08.03.2021 wurde auf der BAB 4 durch eine Besatzung der Kontrollgruppe der Autobahnpolizeistation West ein Sattelzug kontrolliert, der durch starke Korrosionen sowie ungleich große Räder am Auflieger die Aufmerksamkeit der Beamten auf sich zog. Bei der technischen Kontrolle wurden starke Beschädigungen an tragenden Teilen sowie an der Bremsanlage festgestellt. Die Dieseltanks waren lose und Löcher im Tank mit nicht abdichtender Masse notdürftig geflickt. Das Zugfahrzeug zeigte Störungen im Abgasnachbehandlungssystem. Die Fahrzeugkombination wurde daraufhin einer Prüforganisation vorgestellt, die das Fahrzeug nach eingehender Begutachtung als verkehrsunsicher auswies. Die Diagnose des Fehlerspeichers der Sattelzugmaschine in einer Fachwerkstatt ergab, dass das Abgasnachbehandlungssystem vorsätzlich manipuliert wurde. Die Mängel waren so gravierend, dass der Rücktransport in das Heimatland nur auf dem Rücken eines Tiefladers erfolgen darf.
Zeitgleich wurde durch eine weitere Besatzung der Kontrollgruppe der Autobahnpolizeistation West ein Lkw mit Doppelkabine und einem Aufbau zum Transport von Pkw kontrolliert. Aufgrund der augenscheinlich nicht fachmännisch durchgeführten Verschraubung sowie Lastverteilung war davon auszugehen, dass der Aufbau nicht werkseitig, sondern nachträglich durch nicht autorisiertes Personal angebracht worden war. Diese Vermutung wurde durch den Hersteller des Lkw bestätigt. Die Bremsen waren durchgehend verschlissen, tragende Teile gebrochen oder durchgerostet. Das Fahrzeug wurde bei einer Prüforganisation ebenfalls als verkehrsunsicher eingestuft, so dass auch hier die Weiterfahrt unterbunden wurde. Der Fahrer des Lkw war seitens der Staatsanwaltschaft Erfurt zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben.
Insgesamt wurden vier Anzeigen gefertigt, wobei die Höhen der vor Ort zu leistenden Sicherheitsleistungen teils bis zu 1.000 EUR reichten.