Prof. Dr. Bill Hansson aus Jena wird mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Ministerpräsident Bodo Ramelow wird die Ehrung im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am morgigen Dienstag, 18. Mai 2021, vornehmen.
Aufgrund der Corona-Pandemie kann es keine feierliche Veranstaltung zur Überreichung des Ordens geben. Ministerpräsident Bodo Ramelow wird Prof. Dr. Hansson in der Staatskanzlei empfangen und dort die Aushändigung vornehmen.
In der Laudatio auf den Ausgezeichneten heißt es u.a.:
Prof. Dr. Bill Hansson aus Jena wird mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, sein Wirken als Wissenschaftskommunikator sowie für sein großes Engagement für den wissenschaftlichen Nachwuchs ausgezeichnet.
Der gebürtige Schwede wird weltweit als einer der international führenden Neuroethologen geschätzt. Als Mitglied mehrerer nationaler und internationaler Wissenschaftsakademien – u.a. der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften und der nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina – kann er nicht nur auf zahlreiche erfolgreiche Veröffentlichungen blicken, sondern auch auf herausragende Zitationsraten.
Hanssons multidisziplinärer Forschungsansatz vereint Ökologie, Verhaltenskunde, Neurobiologie und Chemie mit einer starken Orientierung auf evolutionäre Fragestellungen und wird in Fachkreisen hochgeschätzt. Wegweisende Erkenntnisse in der Grundlagenforschung an Insekten waren die Folge.
Seit 2006 ist Prof. Dr. Hansson am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena tätig. Bis heute Leiter der Abteilung Evolutionäre Neuroethologie, von 2011 bis 2014 geschäftsführender Direktor und seit 2010 Honorarprofessor an der FSU Jena, hat er sich große Verdienste um das Max-Planck-Institut Jena erworben und wegweisende Forschungsergebnisse produziert. Auch als Ausbilder des wissenschaftlichen Nachwuchses an der FSU Jena wird der Ausgezeichnete äußerst hoch geschätzt.
Von 2014 bis 2020 war Hansson außerdem – als erster Nicht-Deutscher – Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG). Im Zuge dieser Aufgabe setzte er ganz eigene Schwerpunkte in der Arbeit der MPG. So engagierte er sich nicht nur für die Internationalisierung der MPG und die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft, sondern auch für einen transparenten Dialog mit der Öffentlichkeit.
2018 initiierte und organisierte Prof. Dr. Hansson den deutschlandweiten „Max-Planck-Tag“, an dem insgesamt 80 Max-Planck-Institute in 35 Städten mit 66 Events gemeinsam die Forschungsvielfalt der MPG präsentierten.
Ministerpräsident Bodo Ramelow: „Neben seiner herausragenden wissenschaftlichen Arbeit im Umfeld des Max-Planck-Instituts in Jena sowie seiner Arbeit im Rahmen der Max-Planck-Gesellschaft, schätze ich Prof. Dr. Hansson vor allen Dingen auch für sein Engagement in der Integration ausländischer Forscherinnen und Forscher in Deutschland, das ihm ein Herzensanliegen ist. Mit der Finanzierung und Initiierung eines einzigartigen Wohnprojektes in Jena, dessen Einheiten zur Hälfte an einheimische und ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermietet werden, trägt Herr Prof. Dr. Hansson nicht zuletzt zur Stärkung der Internationalität des Forschungsstandortes Jena bei. Für all das gebühren ihm Anerkennung und Wertschätzung und mein ganz persönlicher Dank.“