In der laufenden Tarifauseinandersetzung im Einzelhandel ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten des Möbelkonzerns IKEA zum Streik auf. Die Beschäftigten des schwedischen Möbelriesen wollen mit ihren Warnstreiks am heutigen Dienstag (21. September 2021) bundesweit Flagge zeigen. Zentrum der Aktivitäten werden Niedersachsen und Bremen sein. Einrichtungshäuser aus anderen Regionen werden sich am bundesweiten Streiktag ebenfalls beteiligen, darunter Einrichtungshäuser in Bayern, Hessen, Hamburg, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Nordrhein-Westfalen. „Die Beschäftigten bei IKEA setzen damit ein deutliches Zeichnen für einen guten Tarifabschluss. Noch nie war die Streikbeteiligung dort so hoch, wie in diesen Tarifrunden“, so Maren Ulbrich, zuständige Gewerkschaftssekretärin.
Bereits in den vergangenen Monaten haben sich IKEA-Beschäftigte stark an den Streiks der Einzelhandelsbeschäftigten beteiligt. 31 von 54 Einrichtungshäusern waren schon im Ausstand und insgesamt gibt es dort mehr als 180 Streiktage. Grund für die hohe Aktionsbereitschaft der IKEA-Beschäftigten ist unter anderem die geringe Bereitschaft des Möbelkonzerns, im derzeit rasant stattfindenden digitalen Transformationsprozess auf seine Beschäftigten zuzugehen. „Momentan geht es um die Entgelterhöhungen. Bei Ikea fordern die Beschäftigten aber auch einen Tarifvertrag, der die rasante digitale Transformation des Unternehmens im Sinne der Beschäftigten regelt“, so Maren Ulbrich.
Mit ihren Aktionen wollen die Beschäftigten daher auch auf den Tarifvertrag Zukunft. Ikea aufmerksam machen. Diesen will die ver.di-Bundestarifkommission bei Ikea mit der Unternehmensleitung verhandeln. Ziel ist es unter anderem, Beschäftigungssicherung, Qualifizierung und die menschengerechte Gestaltung von Technik tarifvertraglich zu regeln und für die Beschäftigten abzusichern. „Einen schon vereinbarten Verhandlungstermin hat die Unternehmensleitung allerdings abgesagt und verweigert Gespräche“, so Ulbrich. Der Gesamtbetriebsrat und die Tarifkommission machten sich weiter stark für die Durchsetzung des Tarifvertrags und hätten die Unternehmensleitung aufgefordert an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Deshalb gelte für die IKEA-Beschäftigten: Nach dem Tarifabschluss zum Entgelt geht es weiter mit Forderungen nach einem Digitalisierungstarifvertrag.