Die Stadt Bad Frankenhausen erhält erneut die Anerkennung als staatlich anerkanntes Soleheilbad durch das Thüringer Wirtschaftsministerium. Staatssekretär Carsten Feller hat dafür heute Anerkennungsurkunde an Bürgermeister Matthias Strejc übergeben. „Attraktiv und zeitgemäß präsentieren sich die Innenstadt und der Solewasser Vitalpark, in die die Sole als Heilmittel hervorragend einfließt. Die gesundheitstouristischen Investitionen zahlen sich sichtbar aus“, betont Feller anlässlich der Übergabe. Die Anerkennung gilt für den Zeitraum bis Januar 2032.
Luftgutachten, bioklimatische Beurteilung, Stellungnahmen von Umwelt- und Wasserbehörde, Heilwasseranalyse der Kyffhäuserquelle und Elisabeth-Quelle sowie Fortschreibung des Kurortentwicklungsplan vom November 2018 oder Kur- und Erholungseinrichtungen und Kurwege – die lange Liste der Voraussetzung konnte Bad Frankenhausen erfüllen und erneut als Soleheilbad anerkannt werden. In diese sehr gute, gesundheitstouristische Infrastruktur fügen sich die Therme, der innovative Solewasser-Vitalpark, der Kurpark und die Rehaklinik sowie ein Hotel mit hauseigenen Wellnessangeboten. Diesen Ausbau der attraktiven Infrastruktur und des touristischen Gewerbes unterstützte das Land seit 2010 mit rund 12 Millionen Euro aus GRW-Mitteln. Die positive Entwicklung des Ortes spiegelt sich auch in der Entwicklung der Touristenzahlen: seit 2017 ist – ausgenommen pandemiebedingter Rückgänge in 2020 und 2021 – eine Steigerung bei den Übernachtungen und den Ankünften zu verzeichnen.
Bad Frankenhausen gehöre damit touristisch und gesundheitstouristisch zu den Schwerpunkten in Nordthüringen und sollte auch perspektivisch seine Potenziale weiter ausspielen, betont Feller mit Blick auf die weitere Entwicklung. In Bezug auf Unterbringung in diesem Segment bestehe laut Feller noch Entwicklungspotenzial. Dafür sind auf Gesundheitstouristen oder auch Wellnessgäste ausgerichtete Angebote wie ein Hotel und mehr Wohnmobilstellplätze an der Therme sowie die Nutzung des ehemaligen Kinderkurheims mit Appartements und Ferienhäusern in Planung. Weiteres Potenzial bestehe in der Vermarktung aufeinander abgestimmter Angebote in diesem Segment.
Durch die hohe Konzentration von Sole eröffnete Bad Frankenhausen bereits 1818 seinen Kurbetrieb. Seit 1927 trägt die Kleinstadt im Kyffhäuserkreis die Bezeichnung „Bad“ zum Stadtnamen, und seit 2007 ist er anerkanntes „Sole-Heilbad“. Die heilende Sole lässt sich in der Kyffhäuser Therme oder im Solewasser-Vitalpark genießen. Der Solewasser-Vitalpark ist weltweit das erste und bisher einzige öffentliche Sole-Freibad mit ausschließlich biologischer Wasseraufbereitung. Bad Frankenhausen positioniert sich jedoch nicht ausschließlich im Gesundheitstourismus, sondern auch generell als Urlaubs- und Ausflugsort. Mit zahlreichen touristischen Attraktionen und Einrichtungen wie Kyffhäuser-Therme, Panorama-Museum, Regionalmuseum, dem Kyffhäuser-Denkmal und Barbarossahöhle sowie dem angrenzenden Nationalen Geopark Kyffhäuser ist der Ort touristischer Schwerpunkt in der Reiseregion Südharz-Kyffhäuser. Das Kyffhäuser-Denkmal zu Ehren des deutschen Kaisers Wilhelm I. ist das drittgrößte Nationaldenkmal in Deutschland. Das Panorama Museum präsentiert neben dem größten Monumentalgemälde Deutschlands auch wechselnde Sonderausstellungen zu zeitgenössischer figurativer Kunst von internationalem Rang. In Bad Frankenhausen steht auch der höchste schiefste Turm der Welt. Als Wahrzeichen überragt der über 600 Jahre alte Kirchturm die Stadt. Die Turmspitze ist 4,60 m aus dem Lot und damit schiefer als der schiefe Turm von Pisa.