Vorsicht beim Gassigehen: Wieder ein Hund im Stadtgebiet durch Köder schwer verletzt
Nach einer Meldung der Polizei wurde erneut ein Hund durch Fressen eines mit Nägeln präparierten Köders auf dem Petersberg sehr schwer verletzt. Deshalb sollten Hundebesitzer, aber auch Eltern von kleinen Kindern auf Straßen, Plätzen sowie in Grün- und Spielanlagen hinsichtlich solch gefährlicher Köder, die auch Gift enthalten können, sehr wachsam sein.
Offenbar haben Hundehasser aus Ärger über Hundekot oder über vermeintlich aggressive Hunde diese Köder ausgelegt. „In der Kombination mit Lebensmitteln wie gekochten Nudeln oder Hackfleisch handelt es sich niemals um professionelle Maßnahmen zur Bekämpfung von Schädlingen. Gerade auch spielende Kinder sind durch solche Köder massiv gefährdet“, warnt Dr. Ulrich Kreis, der Leiter des Erfurter Veterinär-und Lebensmittelüberwachungsamtes. Menschen, die diese Köder auslegen, machen sich strafbar.
Bei Auffinden von Ködern sollte daher in jedem Fall die Polizei informiert und Strafanzeige erstattet werden. Wichtig sind genaue Hinweise zum Fundort. Keinesfalls sollten die Köder selbst entsorgt werden.
Grundsätzlich kann die Gefährdung durch die Köder sehr unterschiedlicher Art sein. Neben den verschiedenen Giften sind auch ätzende Substanzen oder gefährliche Gegenstände wie Rasierklingen Bestandteil dieser Köder. Dr. Kreis weiter: „Viele der Gifte wirken schleichend und die Tiere zeigen erst nach Stunden oder Tagen Anzeichen einer Vergiftung. Bei Symptomen wie z. B. auffälliger Müdigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit, Erregung, Atembeschwerden, übermäßiges Speicheln, Würgen und Erbrechen mit und ohne Blut oder Blut im Urin ist unbedingt an eine Vergiftung zu denken.“
Hundebesitzer, die solche Symptome an ihrem Tier wahrnehmen, sollten unverzüglich einen niedergelassenen Tierarzt oder eine Kleintierklinik aufsuchen. „Keinesfalls sollten Hausmittel ausprobiert oder selbst der Versuch gemacht werden, das Erbrechen auszulösen. Der Köder gibt dem Tierarzt eventuell wertvolle Hinweise und sollte mitgebracht werden“, so der Amtstierarzt.
Vorbeugend sollte der Hund im städtischen Bereich immer an der Leine geführt werden. Auch wenn viele Hunde grundsätzlich dazu neigen, alles Fressbare gierig zu verschlingen, kann der Besitzer versuchen, seinen Hund zu trainieren, dass er Essbares liegen lässt. Der Tausch des „gefundenen Fressens“ gegen ein unbedenkliches Leckerli fördert die Kooperationsbereitschaft des Vierbeiners.
Tipps der Bundestierärztekammer für das Verhalten bei Vergiftungen sind zu finden unter http://www.bundestieraerztekammer.de/index_btk_presse_details.php?X=20120921114400.
Quelle: Stadt Erfurt.