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Welche Corona-Schnelltests sind empfehlenswert?

Das kostenlose Testen auf den Coronavirus für Menschen ohne Symptome wurde auf einen kleinen Personenkreis eingegrenzt. Daher greifen viele besorgte Mitbürger auf kostenpflichtige Antigen-Schnelltests aus der Apotheke, dem Supermarkt oder dem Online-Shop zurück. 

Inzwischen haben unzählige Produkte eine Zulassung erhalten. Die Liste wird ständig komplettiert und kann auf der Webseite des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI) abgerufen werden. Nicht alle Tests erfüllen allerdings die Erwartungen, die in sie gesteckt werden!

Wie sicher sind die Resultate von Corona-Schnelltests?

Das PEI ist in Deutschland die führende Behörde, um die Sicherheit von Impfstoffen und Medikamenten zu überprüfen. Seit Monaten testet ein Team von Experten kontinuierlich Corona-Schnelltests auf deren Wirksamkeit. Gemessen wird dabei die Sensitivität. Darunter wird die Fähigkeit verstanden, eine akute Infektion binnen einiger Minuten nachzuweisen. Das Institut geht davon aus, dass Tests mit einer Sensitivität von 75 % und mehr geeignet sind, das Virus verlässlich zu erkennen.

Welche Testmethode wurde angewandt?

Die Wissenschaftler produzieren in einem ersten Schritt eine Probe. Dabei mischen sie Nasenabstriche von diversen infizierten Personen. Danach werden unterschiedliche Verdünnungsstufen hergestellt. 

Mithilfe von exakten PCR-Tests wird die Virusmenge der verschiedenen Lösungen gemessen, bevor die eigentliche Testreihe startet. Die Forscher stellen dabei drei verschiedene Sensitivitätsklassen auf, wobei sie von einer hohen, einer mittleren und einer geringen Viruslast sprechen.

Gute Tests erkennen eine Infektion früh

Mehr als drei Viertel der Tests besitzen eine Sensitivität von 75 % und erkennen daher eine hohe Viruslast. Darunter erreichte der Hotgen Corona Schnelltest mit einer Sensitivität von 100 % bei hoher Viruslast und immer noch knapp 50 % bei mittlerer Viruslast eine Spitzenposition. 

Allerdings erkannten nur etwa 15 % der Tests geringe Viruslasten. Eine solche zeichnet sich dadurch aus, dass der Betroffene noch am Anfang der Infektion steht. Dann warnen sie Infizierte in einem sehr frühen Stadium ihrer Krankheit, sodass die Ausbreitung des Virus rascher eingedämmt werden kann.

Knapp ein Viertel der Schnelltests übersehen Infektionen

Niederschmetternd war das Ergebnis bei etwa einem Viertel der geprüften Schnelltests. Ihre Sensitivität lag teilweise erheblich unter den geforderten 75 %. Das sagt aus, dass mindestens jeder vierte Test bei einer hohen Viruslast ein falsches Ergebnis anzeigt. 

Einige fielen sogar ganz durch und erkannten keine einzige Infektion. Zukünftig fallen diese Produkte aus dem Gesundheitssystem. Sie dürfen nicht mehr bei kostenlosen Bürgertests verwendet werden. Auch die Kosten werden nicht mehr rückerstattet.

Wie gut wird Omikron erkannt?

Seit dem Auftreten von Omikron befasst sich die wissenschaftliche Diskussion damit, ob Antigen-Schnelltests empfindlich genug reagieren, um auch diese Variante nachzuweisen. Nach den Aussagen des PEI kann bei den meisten Tests damit gerechnet werden. Die Tests erkennen sowohl die Omikron- als auch die Delta-Variante gleich gut.

Dabei gilt zu beachten, dass die Art der Probeentnahme entscheidend sein kann. Die aktuelle Virus-Variante tritt zuerst im Rachenraum auf und gelangt erst im Verlauf einiger Tage in den Nasenbereich. Daher ist es in diesem Fall angesagt, die Probe dem Speichel zu entnehmen. Speicheltests werden ganz allgemein empfohlen, da sie den Beginn einer Infektion verlässlicher anzeigen.

Corona-Selbsttest in Eigenregie durchführen

Corona-Schnelltests sind ein Instrument, um eine Infektion schnell zu erkennen und dann rasch Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Ein negatives Testergebnis bedeutet in der Regel aber nicht, dass der Betroffene mit absoluter Sicherheit infiziert ist. Die Krankheit kann sich in einem solch frühen Stadium befinden, dass die geringe Viruslast nicht erkannt wird. Daher sind die Tests auch nur für 24 Stunden gültig.

Auch wer sich positiv testet, muss nicht unbedingt erkrankt sein. Man sollte dann aber sofort einen PCR-Test absolvieren, um das Ergebnis zu bestätigen oder gegebenenfalls einen negativen Bescheid zu erhalten.

Tipps zur richtigen Anwendung eines Schnelltests

Oft wird das Ergebnis eines Schnelltests durch eine unsachgemäße Anwendung verfälscht. Mit den folgenden Tipps wird dieses Risiko minimiert:

  • Test bei Raumtemperatur durchführen und lagern.
  • Vor dem Testen die Hände gründlich waschen.
  • Kurz vor dem Test weder Trinken, Essen noch Rauchen.
  • Die Plastikkassette sollte auf einer waagerechten Oberfläche liegen.
  • Die Gebrauchshinweise sorgfältig studieren.
  • Bei einer Nasenprobe muss die Nase vorher geschnäuzt werden.
  • Der Wattestab sollte in Nase oder Rachen so weit eingeführt werden, bis ein leichter Widerstand zu bemerken ist.
  • Nur durch mehrmaliges Drehen kann sichergestellt werden, dass genügend Zellmaterial entnommen wird.

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