Nachdem am 04. Juni 2023 gegen 05:00 Uhr ein Brand in der Unterkunft für Geflüchtete in Apolda ausbrach, initiierten Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei umfangreiche Evakuierungs- und Rettungsmaßnahmen.
Nach deren Abschluss waren 245 Personen, darunter viele Kinder, aus dem Objekt auf ein angrenzendes Sport- und Freizeitgelände evakuiert. Zahlreiche Personen wurden dort erstmedizinisch versorgt, 11 Personen bedurften einer medizinischen Behandlung, 9 Personen wurden im Krankenhaus behandelt.
Im Zuge der Registrierung der evakuierten Personen stellte sich heraus, dass ein neunjähriger Junge ukrainischer Nationalität vermisst wurde. Nach Abschluss der Löscharbeiten wurde durch die Feuerwehr ein Leichnam im Brandobjekt aufgefunden. Ob es sich hierbei um den vermissten Neunjährigen handelt, kann erst durch eine gerichtsmedizinische Untersuchung mit abschließender Sicherheit festgestellt werden.
Durch das Landratsamt Weimarer Land wurde die Vor-Ort-Versorgung mit Decken, Wasser und Babynahrung und die weitere Unterbringung organisiert. Diese Maßnahmen waren gegen 14:30 Uhr abgeschlossen.
Gegenwärtig laufen die kriminalpolizeilichen Maßnahmen der Brandursachenermittler, um Ursache und mögliche Brandausbruchsstelle des Feuers zu ermitteln. Durch die Staatsanwaltschaft Erfurt wird ein Todesfallermittlungsverfahren geführt. Zur Höhe des Sachschadens am Brandobjekt und zu den individuellen Sachschäden der Bewohner kann noch keine Auskunft getroffen werden.
Das Objekt wird zur Durchführung weiterer Ermittlungen aktuell polizeilich gesichert.