Jena: Neue Robot-Plattform zur Antibiotika Entwicklung

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Am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI) ist heute eine neue Robotik-Plattform offiziell in Betrieb genommen worden. Sie wurde gemeinsam mit dem Bioanalysespezialisten Analytik Jena GmbH entwickelt. Die von Bund und Land mit insgesamt vier Millionen Euro geförderte Anlage dient künftig zur beschleunigten Entwicklung neuer Antibiotika. 

„Zunehmende Antibiotika-Resistenzen sind eine der größten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit“, sagte Forschungsstaatssekretärin Dr. Katja Böhler bei der Einweihung. „Um so wichtiger ist es, das Screening und die Entwicklung neuer Wirkstoffe zu beschleunigen. Die neue Robotik-Anlage ist ein wichtiger Baustein, um dieses Ziel zu erreichen.“

Thüringen verfüge rund um den Nukleus HKI und das Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ auch im internationalen Vergleich über erhebliche Kompetenzen auf dem Gebiet der Wirkstoffsuche und  entwicklung, die mit Unterstützung des Landes in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden sollen, so die Staatssekretärin weiter. Sie verwies dabei insbesondere auf das Innovations-Dachprogramm „Thüringen MOTIVation“, das alle diesbezüglichen Förderinstrumente bündelt. Darüber könne nicht nur die anwendungsnahe Infektionsforschung, sondern auch der Technologietransfer in die Pharma- und Gesundheitswirtschaft unterstützt werden. 

Die neue Robotik-Plattform, die im HKI Biotech Center aufgebaut wurde, kann künftig mehr Substanzen schneller testen und dabei schon in frühen Stadien der Medikamentenentwicklung nach Industriestandards arbeiten. Mit der Automatisierung wird die Wirkstoffentwicklung insgesamt auch wirtschaftlicher.

Gefördert wurde der Aufbau der Anlage aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (im Rahmen des Exzellenzclusters „Balance of the Microverse“) sowie durch den Freistaat Thüringen mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Zusätzlich fördert der Freistaat Thüringen die Forschungsgruppe RoboThür mit einer Million Euro und sichert damit auch die Personalausstattung der Plattform. Die neue Robotik-Plattform wird nicht nur den Forschungsgruppen des Leibniz-HKI zur Verfügung stehen, sondern ist offen für Kooperationen mit der Universität Jena, andere Forschungseinrichtungen und Industriepartner.

Quelle

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