Thüringen: Erstes Nahwärme-Netz startet in Werther

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In Werther (Landkreis Nordhausen) ist das erste kalte Nahwärmenetz Thüringens in Betrieb gegangen. Das Wohngebiet Lehmkuhle mit 33 Wohnhäusern wird klimafreundlich mit Wärme und Strom versorgt. Als Wärmequelle dient auf 8.000 m² Fläche ein geothermischer Erdkollektor. Er speist oberflächennahe Erdwärme in das Nahwärmenetz. Energiestaatssekretär Burkhard Vogel drückte gemeinsam mit der Bürgerenergiegenossenschaft Helmetal und dem Betreiber den symbolischen Startknopf.

„Sichere Wärme, klimafreundlich und verlässlich kalkulierbar – das erste kalte Nahwärmenetz Thüringens zeigt, was mit Mut und Offenheit für neue Technologien alles möglich ist. Bürgerinnen und Bürger gehen in Form einer Genossenschaft voran und nehmen die Wärmewende in die eigenen Hände. Nicht nur die Technik ist neu, auch die Zusammenarbeit vieler Akteure der Region für dieses Projekt ist beispielhaft“, sagte Energiestaatssekretär Vogel.

Hans-Jürgen Weidt, Aufsichtsratsvorsitzender der Energiegenossenschaft Helmetal:
„Die EG Helmetal eG beweist Mut, Bürger der Region investieren in eine völlig neue Wärmetechnologie und leiten die Wärmewende auf dem Land ein.“

Insgesamt rund 330.000 Euro investierte die Bürgerenergiegenossenschaft Helmetal in das Projekt. Die TEAG-Tochter Thüringer Wärmeservice (TWS) übernimmt die Betriebsführung des Netzes. Das Umweltministerium förderte die Idee u.a. über das Programm „Green Invest“ mit rund 140.000 Euro. Und auch die Landesenergieagentur ThEGA war als Partner bei der technischen Umsetzung mit an Bord.

Warum „Kalte“ Nahwärme?

Ein Wasser-Glykol-Gemisch wird im Kollektorfeld durch die Umgebungswärme auf Temperaturen zwischen 8 und 10 Grad gebracht. Dieses wird in den einzelnen Häusern dann mittels Sole-Wasser-Wärmepumpe auf die notwendige Vorlauftemperatur für Heizung und Warmwasser gebracht. Besonderer Clou dieser Lösung: So können die Gebäude im Sommer auch gekühlt werden, die überschüssige Wärme wird dann in das Kollektorfeld abgeleitet.  Das neue System besticht durch seine Effizienz, denn im Vergleich zu konventionellen Anlagen spart die neue Technik 247 MWh Energie jährlich ein. Dazu kommt der Wegfall von 50 Tonnen CO2 pro Jahr.

Quelle

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