Thüringen: Zehn Bewerbungen als Immaterielles Kulturerbe

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Mit großem Interesse endete am 31. Oktober die Bewerbungsfrist für das laufende Auswahlverfahren für das Landes- und Bundesverzeichnis Immaterielles Kulturerbe. Eingegangen sind zehn Bewerbungen und damit noch einmal mehr als bei der vergangenen Ausschreibung vor zwei Jahren mit acht Anträgen. Das Wettbewerberfeld ist vielgestaltig, so gehören zu den Einreichungen das Töpfer- und Keramikerhandwerk in Deutschland, die Deutsche Brettspielkultur oder die Flurnamenforschung in Thüringen.

„Wie kein anderes Bundesland verfügt Thüringen über eine reiche Kulturlandschaft. Zu dieser tragen maßgeblich die Vereine und die vielen Ehrenamtlichen bei, die unser immaterielles Kulturerbe pflegen – sei es beispielsweise der Eisenacher Sommergewinn, das Skatspiel aus Altenburg oder die Kindergartenidee nach Friedrich Fröbel. Sie alle leben Thüringer Traditionen und Fertigkeiten und stiften so regionale Identität und sozialen Zusammenhalt. Daher freue ich mich ich über die rege Beteiligung an der aktuellen Auswahlrunde zum Landes- und Bundesverzeichnis zum immateriellen Kulturerbe“, so Thüringens Staatssekretärin für Kultur Tina Beer.

Vor den Trägergruppen liegt jetzt ein anspruchsvolles Auswahlverfahren, das bis Anfang 2025 reicht. Zunächst begutachtet eine unabhängige Fachjury auf Landesebene die eingegangenen Bewerbungen und erstellt Empfehlungslisten. Auf ihrer Grundlage befindet die Thüringer Staatskanzlei über die Aufnahmen in das Landesverzeichnis sowie die Nominierungen Thüringens für das Bundesweite Verzeichnis.

Auf Bundesebene werden die Vorschläge aller Bundesländer von einem unabhängigen Fachkomitee der Deutschen UNESCO-Kommission bewertet. Auf Basis ihrer Empfehlungen entscheiden die Kulturministerkonferenz und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien schließlich über die Aufnahmen in das Bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe.

Das Bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe führt derzeit 144 Einträge auf. Thüringen ist mit fünf Einträgen vertreten. Neben dem Skatspiel aus Altenburg und dem Eisenacher Sommergewinn zählen dazu die Heiligenstädter Palmsonntagsprozession, der Lauschaer Christbaumschmuck und die Kindergartenidee nach Friedrich Fröbel. Im vergangenen Jahr hat Thüringen ein eigenes Landesverzeichnis zum immateriellen Kulturerbe eingerichtet. Dieses verzeichnet aktuell elf Kulturformen.

Das immaterielle Kulturerbe umfasst kulturelle Traditionen in all ihren Facetten – von gesellschaftlichen Bräuchen und Festen über historisch gewachsene Handwerkstechniken bis hin zu lokalen Musik- und Tanzformen. Damit dieser kulturelle Reichtum erhalten bleibt, hat die UNESCO das Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes verabschiedet. Die Bundesrepublik Deutschland ist der UNESCO-Konvention 2013 beigetreten und hat daraufhin das Bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe initiiert.

Übersicht über eingegangene Bewerbungen:

  • Arbeit der Sütterlin-Klubs
  • Bau und Spiel der Waldzither in Thüringen und im Harz
  • Brehms Welt – Tiere und Menschen
  • Brettspiele spielen – Deutsche Brettspielkultur
  • Büchsenmacher- und Graveurhandwerk in der Region Suhl / Zella-Mehlis
  • Das deutsche gläserne humane Kunstauge aus Lauscha
  • Dahlienzucht in Bad Köstritz
  • Flurnamenforschung in Thüringen
  • Töpfer- und Keramikerhandwerk in Deutschland
  • Osterpfad Vogtland

Informationen zum aktuellen Auswahlverfahren und zum immateriellen Kulturerbe in Thüringen finden Sie unter:

https://staatskanzlei-thueringen.de/immaterielles-kulturerbe

Quelle

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