Die Gefahrenlage im Eisenacher Mariental nahe der beliebten Drachenschlucht ist weiterhin hoch, obwohl die Stadt Eisenach Mitte April dieses Jahres die Möglichkeit des Parkens entlang der Bundesstraße 19 am Zugang zur Drachenschlucht in gemeinsamer Abstimmung mit dem Thüringer Landesamt für Bau- und Verkehr (TLBV) neu geregelt hat.
Das Ziel: Die Seitenstreifen der B 19 sind kein Parkplatz mehr, um die sehenswerten Naturschätze um Eisenach zu besuchen. Doch immer wieder wird das Verbot umgangen. Kontrollen des städtischen Ordnungsamtes der vergangenen Wochen zeigen auf, dass sich viele Autofahrer – oft auch Fahrzeuge mit einheimischen Kennzeichen – nicht an das Verbot halten. Seitenstreifen, aber auch Waldwege, werden weiter zugeparkt. Allein dieses Jahr wurden bereits 180 Verstöße in diesem Bereich geahndet.
Plakataktion erinnert schon an Zufahrtsstraßen an Parkverbot
Mit einer neuen Plakataktion macht die Stadt Eisenach seit Freitag, 26. Juli, zum einen auf das Verbot, zum anderen aber auch auf die sehr gute Möglichkeit, mit dem Bus zu fahren, aufmerksam. „Es ist wichtig und richtig, die Sicherheit an dieser viel befahrenen und erwanderten Strecke deutlich zu verbessern. Das Parken dort führt zu gefährlichen Situationen für Autofahrer und Fußgänger“, sagt Oberbürgermeister Christoph Ihling.
Erst im vergangenen September war in dem besagten Bereich ein dreijähriges Kind verletzt worden. „Es ist durchaus üblich in anderen Destinationen, dass man nicht unmittelbar vor touristischen Sehenswürdigkeiten parken kann“, erklärt Christoph Ihling. Wer die innerstädtischen Parkhäuser oder näher gelegene Parkplätze wie zum Beispiel an der Brauerei, Mariental 1 und 2 oder den Parkplatz an der „Phantasie“ nutzt, hat nur eine überschaubare Distanz bis zum Eingang von Landgrafen- oder Drachenschlucht zu bewältigen.
Insgesamt stehen auf diesen Parkplätzen 345 Stellplätze (inklusive Wohnmobile) zur Verfügung:
- Parkplatz an der Brauerei: circa 75 Stellplätze
- Parkplatz Prinzenteich: circa 65 Stellplätze
- Parkplätze 1 und 2 im Mariental: circa 80 Stellplätze und fünf Stellplätze für Wohnmobile
- Parkplatz an der Phantasie: circa 60 Stellplätze
- Parkplatz Hohe Sonne: circa 60 Stellplätze
Alle halbe Stunde fährt ein Bus zur Drachenschlucht
Viel einfacher ist es aber, den Bus von Wartburgmobil (VUW), der regionalen Verkehrsgesellschaft, zu nutzen. „Der Besuch der Drachenschlucht ist eine wundervolle Möglichkeit, die Schönheit unserer Umgebung zu genießen und dem Alltag zu entfliehen. Doch wie kommen Sie am besten dorthin? Unsere Antwort: Nutzen Sie den Bus!“, meint Sina Fleischmann vom Vorstand der VUW.
Die Linien 3 und 190 fahren jede Stunde zeitversetzt. Das bedeutet: Man kommt alle 30 Minuten – auch an den Wochenenden – bequem ohne Parkplatz-Stress aus der Innenstadt bis in den hinteren Bereich des Marientals und kann an der Haltestelle „Drachenschlucht“ aus- oder einsteigen. Es ist auch möglich, bis zur Haltestelle „Hohe Sonne“ weiterzufahren und durch die Drachenschlucht von oben aus bis nach unten zu wandern. Der Vorteil: Wandernde sind nach der Tour wieder schneller in der Stadt und bei ihrem Fahrzeug.
Die neuen Banner, die explizit auf die Buslinien und das Parkverbot in der Drachenschlucht hinweisen, sind an fünf Stellen zu finden:
- Parkplatz Mariental 1 gegenüber Prinzenteich,
- Mariental Richtung Hohe Sonne,
- im Bereich Kasseler Straße zwischen Stadtautobahn und Thälmannstraße,
- Mühlhäuser Straße nach Abfahrt von der Stadtautobahn
- und in der Langensalzaer Straße hinter dem Ortsschild.
Zugleich startet die Stadt Eisenach eine Social-Media-Offensive, um auf die sehr gute Taktung des öffentlichen Nahverkehrs hinzuweisen und an das Parkverbot zu erinnern.
In den vergangenen Wochen war die Neuregelung immer wieder kritisiert worden, auch weil die dort gebauten Bewässerungsmulden und die verkürzte Anordnung der Leitpfosten aus Sicht der Kritiker nicht ausreichten. Bisher hat das TLBV als zuständiger Unterhalter der Bundesstraße keine Leitplanken vorgesehen. Die Stadt Eisenach setzt aber auch auf die Vernunft der Menschen – egal ob sie aus Region kommen oder als Wanderer und Touristen die beiden Schluchten besuchen.