Am 21. Oktober verstarb der vormalige Stadtjugendpfarrer Lothar König im Alter von 70 Jahren. Dies teilte seine Familie mit. König wurde im März 1954 im heutigen Landkreis Nordhausen geboren und wurde 1990 Stadtjugendpfarrer der Jungen Gemeinde (JG) Stadtmitte. Er engagierte sich gegen das Erstarken der Neonazi-Szene und des Rechtsextremismus in Jena, was in bundesweit bekannt machte. Bis 2019 hatte König das Stadtjugendpfarramt inne, bis zum Mai 2024 war er zudem Mitglied des Jenaer Stadtrates für die Fraktion Bürger für Jena.
Im Nachruf heißt es unter anderem: „Streitbar und oft unbequem, manchmal sogar ein ‚Arsch‘, wie er selbst gesagt hätte. Oft inspirierend. Bis zum Ende blieb er Fußballer, Punk und ‚Langhaariger‘ dessen krasser Freiheitsdrang immer seinen Weg bestimmte. (…) Mit seinem unermüdlichen Protest und seinem Glauben hat er uns inspiriert. Er bleibt ein Symbol, für andere Menschen einzustehen, und für die Kraft, weiterzumachen, wenn es schwer wird.“
Ein langjähriger Prozess in Dresden wegen schweren Landfriedensbruchs wurde nach einer Zahlung eingestellt. König soll auf einer Demonstration im Februar 2011 zu Gewalt gegen Polizeibeamte aufgerufen haben. In diesem Zusammenhang wurde ein blauer VW Bus, „Lauti“ genannt, nach Dresden überführt. Das Foto zeigt Lothar König vor der JG Stadtmitte am Tage der Ankunft des „entführten“ Busses.
Im November 2022 erschien der Film „König hört auf“, den der MDR in seiner Mediathek zur Verfügung stellt.