Hohe Ernteverluste in Thüringen

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Thüringens Landwirtschaftsministerin Birgit Keller stellte heute gemeinsam mit dem Präsidenten des Thüringer Bauernverbandes, Dr. Klaus Wagner, die Ergebnisse der diesjährigen Ernte vor. „Die Ernte 2018 fiel regional sehr unterschiedlich aus, im Gesamtergebnis verzeichnen wir jedoch hohe Ertragsverluste im Vergleich zu den Vorjahren. Die extreme Dürre hat vielen Agrarbetrieben enorm zugesetzt“, sagte Ministerin Keller. „Beim Getreide haben wir in Thüringen im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt einen Minderertrag zwischen 7 und 25 Prozent.“

Die Sommergerste hat die diesjährige Trockenheit mit einem Ernteertrag von 53,7 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) und einem Minderertrag von 7 Prozent zum Vergleichsdurchschnitt noch am besten verkraftet. Die Anbaufläche von Sommergerste hat sich seit vergangenem Jahr auch um 14 Prozent erhöht. Die Qualität für braufähige Gerste wurde durch die Dürre nicht negativ beeinflusst und liegt in diesem Jahr auf vergleichbarem Niveau wie in den Vorjahren. „Die Nachfrage nach Gerste aus Thüringen ist im letzten Jahr gestiegen. Ein erweiterter Anbau dieser Kultur ist eine gute Entwicklung, da die Sommergerste wenig Stickstoff benötigt und besonders bodenfreundlich bewirtschaftet wird“, so Keller.

Obwohl auch bei der Wintergerste ein Verlust von 13 Prozent im langjährigen Mittel zu verzeichnen ist, war sie mit 65 dt/ha in diesem Jahr die ertragreichste Feldfrucht. Beim Winterraps wurde hingegen ein Ertrag von nur 29,7 dt/ha und einem Minus von 25 Prozent der höchste Verlust eingefahren. Somit lag zum ersten Mal seit sechs Jahren der Ernteertrag bei Winterraps unter der Marke von 30 dt/ha. Die größte Anbaufläche in Thüringen belegt der Winterweizen, bei dem 2018 64,4 dt/ha und somit 18 Prozent weniger als im Durchschnitt geerntet wurden.

Nachdem die Blütenfröste dem Obst- und Gemüseanbau im Vorjahr große Verluste einbrachten, sind die Ergebnisse in diesem Jahr durchaus positiv. Bei Süßkirchen lagen die Erträge bei 82 dt/ha und 18 Prozent über dem fünfjährigen Mittel. Auch bei Pflaumen und Äpfeln wird mit einem besseren Ernteergebnis als in den Vorjahren gerechnet.

Landwirtschaftsministerin Keller nutzte die Pressekonferenz, um über die aktuelle Entwicklung der Dürrebeihilfen zu informieren: „Ich begrüße es sehr, dass sich der Bund im August bereit erklärt hat, Agrarbetriebe in Existenznot finanziell zu unterstützen. Bis Mitte September will das Bundesland-wirtschaftsministerium eine Verwaltungsvereinbarung vorbereiten. Vorbehaltlich der endgültigen Auswertung unserer Daten rechnen wir in Thüringen bei etwa 260 existenzbedrohten Agrarbetrieben mit einem Gesamtschaden von 30 Millionen Euro, von denen die Hälfte entschädigt werden kann. Der Bund übernimmt 50 Prozent der Finanzhilfen und das Land plant nach jetzigem Stand ca. 7,5 Millionen Euro ein. Das Kabinett wird im September über die Hilfsmaßnahmen der Landes Thüringen entscheiden.“

Quelle: Th. Landwirtschaftsministerium.

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