Thüringen: Gewinner des ersten Open-Source Preises kommen aus Jena

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Gemeinsam mit dem Vorstand des Branchennetzwerks ITNet Thüringen hat Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee heute erstmals den „Thüringer Open-Source-Preis“ an drei Unternehmen aus dem Freistaat verliehen. Dabei handelt es sich um die drei Jenaer Softwarefirmen TRITUM GmbH (1. Preis, 7.500 Euro), Xceptance Software Technologies GmbH (2. Preis, 5.000 Euro) und GraphDefined GmbH (3. Preis, 2.500 Euro). Ein Sonderpreis ging an OpenSourceFirst, eine

 Arbeitsgemeinschaft Thüringer IT-Fachleute. Der Preis wurde im Rahmen der IT-Leistungsschau des ITNet Thüringen in der Arena Erfurt vergeben.

Unter dem Begriff „Open Source“ werden Softwareprogramme, Applikationen oder digitale Plattformen zusammengefasst, die von jedem Anwender unentgeltlich genutzt, kopiert und verändert werden dürfen. „Der Grundgedanke von ‚Open Source‘ ist, dass Zusammenarbeit langfristig erfolgreicher ist als Konkurrenz“, sagte Tiefensee. „Gerade für kleine Unternehmen kann das Open-Source-Modell einen Zugang zu Innovationen und neuen Geschäftsmodellen schaffen, von denen sie sonst ausgeschlossen wären. Damit werden neue Formen der kooperativen Wertschöpfung ermöglicht. Mit dem Open-Source-Preis wollen wir diesen Ansatz sichtbar machen und weiter stärken.“

Das Wirtschaftsministerium hat deshalb in diesem Jahr die Preisgelder von insgesamt 15.000 Euro gestiftet. Bewerben konnten sich Unternehmen, Institutionen und freie Softwareentwickler aus Thüringen mit ihren Konzepten für die Entwicklung oder Einführung von Open-Source-Lösungen. Über die Preisvergabe entschied eine Jury, die aus Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, aber insbesondere auch IT- und Open-Data-Experten besteht.

Im Ergebnis wurde TRITUM für eine Open-Source-Weiterentwicklung des Content-Management-Systems Typo3 für die Verwendung und Verarbeitung von Formularen ausgezeichnet. Xceptance erhielt den Preis für die Erstellung einer umfassenden und kostengünstigen Open-Source-Testumgebung für die Software-Entwicklung, GraphDefined für die Open-Source-Lösung „Chargy“ zur Erfassung und Verarbeitung von Messwerten an Elektrofahrzeugen. OpenSourceFirst entwickelte eine serverbasierte Open-Source-Anwendung, die Lehrerinnen und Lehrern bei der Einschätzung der Kompetenzenwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler und der Ableitung von Fördermaßnahmen unterstützt.

Die Landesverwaltung gehe bei der Verwendung solcher Open-Source-Software selbst mit gutem Beispiel voran, sagte Tiefensee weiter: So gibt es im Thüringer Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung einen Vorrang für Open-Source-Anwendungen und eine Verpflichtung, bei Software, die durch oder für die Verwaltung entwickelt wird, den Quellcode unter eine Freie Softwarelizenz zu stellen.

Quelle

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