Der Bahnhof Jena-Göschwitz wird zum neuen IC-Knoten ausgebaut. Das haben heute, 13. Juni, Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär für Infrastruktur und Landwirtschaft, und Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche in Jena bekannt gegeben.
Staatssekretär Sühl: „Jena wird sich in den nächsten Jahren zu einem Knoten zweier IC-Linien entwickeln. Ab 2019 wird die Anbindung auf der Mitte-Deutschland-Verbindung und ab 2023 auf der Saalbahn schrittweise zu einem Zweistundentakt verdichtet. Das bringt für Jena viele Chancen, die es jetzt zu nutzen gilt.“
Im Vorfeld war als Alternative zum Ausbau des Bahnhofs Göschwitz auch die Schaffung eines neuen Knotenbahnhofes in Jena-Burgau im Gespräch. Welche Vor- und Nachteile die beiden Standorte für Stadt und Region hätten, hat das Institut für Verkehrspolitik und Raumplanung an der FH Erfurt im Auftrag des Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) und der Stadt Jena untersucht.
Im Ergebnis ist festzustellen, dass die zu erwartenden Umsteigebeziehungen auch zukünftig aus verkehrlicher Sicht keine Großinvestition in den Neubau eines zentralen Bahnhofes in Jena rechtfertigen. Der finanzielle und der zeitliche Faktor sind im Vergleich zum Nutzen zu groß. Stattdessen wird empfohlen, die vorhandenen personellen, zeitlichen und finanziellen Ressourcen von Stadt und Land dazu zu nutzen, das dezentrale Jenaer Bahnhofssystem weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Oberbürgermeister Nitzsche: „Es ist gut, dass die Entscheidung mit einem klaren Votum gefallen ist. Dadurch können wir uns jetzt voll und ganz auf die Weiterentwicklung der bestehenden Bahnhöfe konzentrieren. Das ist auch ein gutes Signal für das Jenaer Umland. Die Deutsche Bahn hat zudem zugesichert, dass die Fernverkehrshalte in Jena-Paradies und Göschwitz in der Nord-Süd-Richtung sowie in Jena-West und Göschwitz in Ost-West-Richtung erhalten bleiben. Ob dies im Falle eines neuen Knotenpunktes in Jena-Burgau möglich gewesen wäre, ist fraglich.“
Der vom TMIL initiierte Lenkungskreis »IC-Knoten für Ostthüringen in Jena«, an dem Vertreter der Städte Jena und Gera, der ostthüringer Landkreise, Vertreter der Bahnen und, von Verbänden sowie von den verschiedenen Fernverkehrsbündnissen teilnehmen, unterstützt diese Einschätzung. Der Lenkungskreis spricht sich für eine Optimierung der bestehenden Halte aus.