In sämtlichen Himmelsrichtungen ist Thüringen von interessanten Ausflugszielen umgeben, bis hinein nach Tschechien. Wer für ein Wochenende dem Alltag entfliehen möchte, der findet mehr als genug Möglichkeiten für eine entspannte oder spannende Auszeit – je nach persönlichem Bedürfnis. Die folgenden Beispiele bieten eine Anregung, zwischendurch mal etwas kürzer zu treten und neue Inspirationen auf sich wirken zu lassen. Als Entfernungsmesser zu den einzelnen Destinationen dient uns die Landeshauptstadt Erfurt.
Richtung Osten: Leipzig mit altehrwürdiger Kulisse
Zuerst geht es ab in den Osten, ungefähr 1 Stunden und 40 Minuten trennen Erfurt von der größten Stadt des Freistaats Sachen: Leipzig. Mit seinen beinahe 600.000 Einwohnern bietet dieser Ort echtes Großstadtfeeling, angereichert mit diversen historischen und kulturellen Reizen. Im Zeitgeschichtlichen Forum lassen Besucher die DDR-Zeit Revue passieren, tauchen in das damalige Alltagsleben ein und erfahren interessante Details über die deutsche Teilung bis hin zum Rausch der Wiedervereinigung. Seit 2018 gerät in diesem Museum auch die Zeit nach der Vereinigung der beiden deutschen Teilstaaten ins Visier, und das ganze Programm gibt es zum Nulltarif. Rund um das alte Rathaus erstreckt sich der zentrale Platz der Stadt, mit altehrwürdiger Kulisse und einer geselligen Atmosphäre. Zahlreiche historische Gebäude zieren den Marktplatz und die umliegenden Straßen. Vielfältige Geschäfte und Shopping Malls laden zum gemütlichen Einkaufen ein, während die Cafés und Restaurants als kulinarische Pausenfüller dienen. Der Leipziger Zoo gehört übrigens zu den bekanntesten seiner Art in Europa. Seit dem Jahr 2000 preist er sich selbst als „Zoo der Zukunft“ an. Die Erhaltungszucht gefährdeter Spezies steht im Mittelpunkt des Interesses, aber auch die Bemühung, dass sich alle Tiere auf dem großflächigen Gelände möglichst wohlfühlen. Entsprechend angenehm ist es, über das Areal zu flanieren und das fröhliche Treiben in den liebevoll ausgestatteten Gehegen zu beobachten.
Richtung Süden: Rozvadov mit Poker-Power
Ausflügler, die von Thüringen in Richtung Süden reisen, erreichen unweigerlich die Tschechische Republik. Es ist gar nicht nötig bis ins fast 4 Stunden entfernte Prag zu fahren, um die spektakuläre Superlative zu erleben. Denn: Unmittelbar hinter der Grenze liegt schon der winzige Ort Rozvadov. Hier leben nur etwas mehr als 700 Menschen, was auf den ersten Blick nicht gerade für viel Action spricht. Allerdings zeichnet sich dieses verschlafene Dorf tatsächlich durch eine interessante Besonderheit aus: Mit dem King’s Casino hat sich hier ein wahrer Freudenpalast für alle Freunde von Roulette, Poker & Co angesiedelt. Darüber hinaus bietet Europas größter Kartenraum nicht nur viel Unterhaltung und Spannung für Pokerliebhaber, sondern er beherbergt möglicherweise auch das beste Restaurant in der Region. Hier können sich nach einem anstrengenden Spiel also nicht nur die Spieler wieder stärken, sondern auch alle Gourmets kommen voll auf ihre Kosten. Auch eine Bar und ein Wellness-Center sind an die Spielbank angeschlossen, ebenso wie ein Hotel für Übernachtungsgäste. Poker-Abenteuer und stundenlanges Relaxen schließen sich also keinesfalls gegenseitig aus.
Richtung Westen: Frankfurt am Main mit imposanter Skyline
Auch die fast drei Stunden Fahrt in Richtung Westen nach Frankfurt am Main können sich als äußerst lohnenswert erweisen. Das deutsche Banken-Hauptquartier schmückt sich mit einer modernen Skyline, die Anreisende schon von Weitem beeindruckt. Viele Besucher zieht es natürlich ins ehemalige Wohnhaus des Schriftstellers Johann Wolfgang von Goethe, um auf den Spuren des Dichterfürsten zu wandeln. Auf dem Römerberg befindet sich Frankfurts Altstadt, die sorgfältig restauriert wurde und heute wieder einen angenehmen nostalgischen Charme versprüht. Der sogenannten Römer, das alte Rathaus, stammt ursprünglich aus dem Jahr 1405, es bildet einen wirklich sehenswerten Kontrast zum modernen Stadtleben. Auf der malerischen Fußgängerbrücke Eiserner Steg haben sich zahlreiche Paare mit einem eigenen Liebesschloss verewigt. Nachmachen ist nicht nur erlaubt, sondern auch dringend empfohlen, um die eigene Beziehung für die Zukunft fest zu schmieden. Im Anschluss geht es auf den imposanten Main Tower, dort winkt in 187 Metern Höhe ein Lokal mit Panoramablick und im wahrsten Sinne des Wortes „gehobener“ Küche.
Richtung Norden: Hannover mit seinen Barockgärten
Nach einer flotten Fahrt in Richtung Norden erreicht das Auto des Kurzurlaubers Hannover. Auch die niedersächsische Landeshauptstadt geizt nicht mit ihren Reizen. Als touristisches Highlight gelten die Herrenhäuser Gärten, ein barockes Garten-Ensemble, das mal wieder beweist, wie herrlich Natur und menschliche Gestaltungskraft miteinander harmonieren können. Empfehlenswert sind besonders ein Besuch im botanischen Berggarten und ein intensiver Abstecher in den englischen Georgengarten. 2015 erhielt die Gesamtanlage den Europäischen Gartenpreis, ein Qualitätsmerkmal, das überzeugt. Die Innenstadt ist voll verlockender Geschäfte, Hannover gilt im Shoppingsektor als „Stadt der kurzen Wege“. Das heißt, dass beim gemütlichen Einkaufsbummel garantiert keine Blasen an den Füßen entstehen, denn immer befindet sich das nächste Ziel gleich um die Ecke. Am Kröpcke haben die Stadtväter eine neue Lichtskulptur installiert, die am Abend für zauberhafte Romantik sorgt. Großstadtleben bedeutet eben manchmal auch, einfach zu verweilen und den Augenblick in vollen Zügen zu genießen.
Eine kurze, aber intensive Alltagsflucht
Fazit: Die zentrale Lage des Bundeslandes Thüringen bietet für Reiselustige einen entscheidenden Vorteil, den es zu nutzen gilt. Die vier genannten Beispiele bilden nur einen kurzen Ausschnitt der unzähligen Optionen, die sich für den Wochenendausflug bieten. Es lohnt sich, den Blick in die nahe Ferne schwelgen zu lassen und spontan zuzuschlagen; für eine kurze, aber intensive Flucht aus dem grauen Alltag.