Starker Rückgang der Gästeankünfte und ÜbernachtungenErfurt
. Im Juni 2020 sank die Zahl der Übernachtungen in den Thüringer Beherbergungsbetrieben nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik um 44,4 Prozent auf 574.000. Das waren 458.000 Übernachtungen weniger als im Juni 2019. Die Zahl der Gästeankünfte sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 48,4 Prozent (-204.000) auf 217.000 Ankünfte. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Gast lag mit 2,6 Tagen leicht über dem im Juni 2019 gemessenen Niveau (2,5 Tage).
Die Zahl der ausländischen Gäste ging im Juni 2020 mit einem Minus von 76,9 Prozent überdurchschnittlich stark auf 6.600 zurück. Die Gäste aus dem Ausland buchten insgesamt 15.900 Übernachtungen (-75,1 Prozent).
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes sank die Zahl der Gästeübernachtungen in Deutschland im Juni 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls deutlich um 41,7 Prozent auf 29,5 Millionen. Davon entfielen 1,7 Millionen Übernachtungen auf Gäste aus dem Ausland (-79,0 Prozent) und 27,8 Millionen auf inländische Gäste (-34,4 Prozent).
Nach den Lockerungen der seit März 2020 geltenden Beschränkungen der Gästebeherbergung erholt sich die Zahl der Gästeübernachtungen in Thüringen nur langsam. Während im Februar 2020 noch ein leichter Anstieg der Übernachtungen um 0,6 Prozent zu beobachten war, sanken die Gästeübernachtungen im März 2020 bereits sehr deutlich um 47,2 Prozent gegenüber dem entsprechen- den Vorjahresmonat. Die mit Abstand größten Rückgänge der Übernachtungen waren im April 2020 mit einem Minus von 86,2 Prozent festzustellen, aber auch im Mai 2020 lagen die Rückgänge der Übernachtungszahlen mit -69,2 Prozent noch deutlich über denen, die nun im Juni 2020 zu beobachten sind.
Wie bereits in den vergangenen 3 Monaten verzeichneten alle 9 Thüringer Reisegebiete auch im Juni 2020 sowohl bei Gästeankünften als auch bei Übernachtungen sehr deutliche Verluste. Bezüglich der Übernachtungen reichte die Spanne im Juni 2020 von -55,8 Prozent im Reisegebiet der Städte Eisenach, Erfurt, Jena und Weimar bis -36,4 Prozent im Reisegebiet Thüringer Rhön.
Differenziert nach Betriebsarten waren die höchsten Rückgänge bei den Jugendherbergen und Hütten (Übernachtungen: -90,3 Prozent) und bei den Erholungs- und Ferienheimen (Übernachtungen: -85,8 Prozent) zu verbuchen. Die im Vergleich geringsten, aber dennoch nicht weniger deutlichen Rückgänge waren mit -21,9 Prozent Übernachtungen bei den Ferienhäusern und Ferienwohnungen und mit -15,0 Prozent bei den Campingplätzen zu beobachten.
Deutlich sichtbar wurden die Auswirkungen der aktuellen Reisebeschränkungen auch bei der Bettenauslastung in den Beherbergungsstätten. Während die im Juni 2019 insgesamt 66.000 angebotenen Betten zu 47,5 Prozent ausgelastet waren, sank die Anzahl der angebotenen Betten im Juni 2020 auf 61 Tausend und die Bettenauslastung betrug lediglich 27,6 Prozent.
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Erstellung der Statistik:
Krisenbedingt sind die Beherbergungsbetriebe derzeit wirtschaftlich außerordentlich beeinträchtigt. Da das Thüringer Landesamt für Statistik in der gegenwärtig angespannten Lage auf eine Durchsetzung der Meldepflicht verzichtet, sind für den betrachteten Zeitraum bis zum jetzigen Zeitpunkt weniger Meldungen eingegangen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Fehlende Statistikmeldungen werden üblicherweise geschätzt, um einen Vergleich der Ergebnisse im Zeitverlauf zu ermöglichen.
Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Gäste und Übernachtungen in Thüringen – Juni 2020 – Vorläufige Ergebnisse“, der kostenfrei verfügbar ist unter www.statistik.thueringen.de
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt.