Erfurt: Schnee-Beräumg geht voran, aber langsam

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Das schneereiche Winterwochenende hallt nach. Nachdem das Hauptstraßennetz seit Dienstag geräumt ist, geht es in den Nebenstraßen weiter. Seit gestern wird der Schnee mit LKW aus der Innenstadt herausgefahren und auf den Schneelagerplatz im Gebreite gebracht. Ein Blick auf Straßen, Plätzen, Fußwege oder Wartehäuschen verdeutlicht: Es gibt noch viel zu tun.

Für viele gehen die Maßnahmen nicht schnell genug, oft gestellte Frage: Wann ist meine Straße an der Reihe? Die Winterdienstzentrale von Stadt und Stadtwirtschaft koordiniert die Einsätze, das Personal und die Technik, legt fest, was, wie und wo geschippt, enteist, beseitigt wird. „Wir sind mit aller Technik, die wir haben und allen Kollegen, die uns zur Verfügung stehen, draußen. Auch die Kolleginnen und Kollegen aus dem Garten- und Friedhofsamt und ebenso die Hausmeister aller Schulen, Kindertagesstätten und allen städtischen Gebäuden konzentrieren sich voll auf den Winterdienst “, erläutert Alexander Reintjes, der Leiter des Tiefbau- und Verkehrsamtes. Bauunternehmen haben ihre Hilfe angeboten und die Stadt hat den Einsatz schweren Gerätes beauftragt. Das Technische Hilfswerk (THW) hat dem Amtshilfeersuchen stattgegeben und ist im Einsatz.

Vorsicht vor Eiszapfen

Ging der Blick in den vergangenen Tagen meist nach unten, so sind Passanten nunmehr auch gut beraten, ihren Blick über Kopf zu richten: Stichwort: Eiszapfen. Teilweise wunderschön anzuschauen, bergen sie große Gefahren in sich. Nicht nur an den Dächern hat sich der schmelzende Schnee zu teilweise meterlangen Eiszapfen umgeformt. „Die Hauseigentümer haben hier Sorge zu tragen, dass durch herabfallende Teile niemand zu Schaden kommt“, erinnert Reintjes an die Pflichten der Hausbesitzer. Wo mit „Hausmitteln“ kein Entfernen möglich sei, wäre eine Absperrung vor dem Gebäude das Mittel der Wahl. Die Feuerwehr ist hier im Dauereinsatz. 

Eisige Spitzen haben sich auch an den Straßenlaternen gebildet, knapp 24.000 von ihnen sorgen im Erfurter Stadtgebiet für Licht. Durch die Wärme der Leuchten hat sich auch hier der Schnee zum Teil zu Eiszapfen umgeformt. „Alle Lichtpunkte abzufahren und von den Zapfen zu befreien ist aussichtslos“, erklärt Alexander Reintjes die aktuelle Lage. Noch seien alle verfügbaren Kräfte im Einsatz, um Straßen, Plätze und Treppen von Schnee und Eis zu befreien und die Schneemassen aus der Stadt zu bringen. „Wir bitten daher alle Passanten um Vorsicht.“ Ein Blick nach oben ist in diesen Tagen ratsam und könne eventuellen Verletzungen vorbeugen.

Haltestellen werden jetzt mit großer Technik beräumt

Auch problematisch: Die Situation an den Haltestellen. Nachdem die Buslinien (bis auf die 65) alle wieder bedient werden und auch die Stadtbahnen auf einzelnen Streckenabschnitten wieder fahren, türmt sich der Schnee an den Wartehäuschen. Da, wo er nicht geräumt war, verdichtet er sich jetzt und ist nur schwer zu beseitigen. Laut Winterdienstsatzung sind Hauseigentümer, für das Beräumen des Gehweges vor ihrem Haus zuständig, befindet sich auf dem Fußweg ein Warthäuschen, ist auch dieses zugänglich zu machen. Reintjes: „Das können wir den Leuten nicht mehr zumuten. Mit Schneeschieber und Besen ist hier nichts mehr zu machen. Daher werden wir jetzt mit großer Technik die Haltestellen in Angriff nehmen, egal ob eigentlich Stadt, Evag oder Private zuständig sind.

Alle Arbeiten werden in den kommenden Tagen mit aller Kraft fortgesetzt. Beginnt der Schnee zu schmelzen, wird das Tauwasser zum nächsten großen Problem, denn auf oder in den Straßenabläufen liegt dann noch immer Eis und das Wasser kann nicht abfließen. Reintjes dazu: „Leider sind auch hier unsere Möglichkeiten sehr begrenzt. Insbesondere die Kraftfahrer bitten wir daher um Rücksicht auf Passanten und Radfahrer.“

Weiter steht die große Bitte, an den Abholtagen der Müllbehälter eine Gasse auf die Fahrbahn frei zu räumen. Nur so kann die Stadtwirtschaft dauerhaft und pünktlich die Leerung sicherstellen.

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