Jena: Weiterhin nur „Taschenlampen-Beleuchtung“ für Bewohner der Härdrich-Villa am Jenzig

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Es bleibt so, wie es ist. Die Stadt Jena müsse – nach mehrfacher Haushaltssperre und einem Haushaltssicherungskonzept – sparen. In Infrastruktur wird zwar wie am Engelplatz oder in der Oberaue investiert, kleinere Posten können derzeit nicht berücksichtigt werden.

Seit geraumer Zeit beklagen die Bewohner der Härdrich-Villa am Jenzig die fehlende Beleuchtung der Strecke. Besonders in den dunkleren Monaten des Jahres wird so der Weg aus der Stadt hin zur Villa beschwerlich. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Heims des Saale-Betreuungswerkes der Lebenshilfe haben zudem diverse Behinderungen, die die Strecke zum Heim nochmals erschweren.

Bis auf eine „Freileitungsleuchte“ gibt es keine Beleuchtung des Weges. Der Ortsteilrat Wenigenjena reagierte prompt und gab am 1. September 2021 als provisorische Lösung den Bewohnern Taschenlampen.

In der Antwort von KSJ, Christopher Helbig, Weiterleitung der Mail an den Wenigenjenaer Ortsteilrat am 28. September 2021 heißt es: „Der Fußweg [im Original: Die Beleuchtung, Red.] unterhalb der Härdrich-Villa (Straße Am Jenzig) ist nicht beleuchtet, bis auf eine einzelne Freileitungsleuchte an der unteren Kurve. Die Beleuchtung zwischen der Straße Am Erlkönig bis zur Härdrich-Villa erstmalig herzustellen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt in keinem Investitionsprojekt vorgesehen und würde bei den derzeitigen Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen auch nicht zu stemmen sein (über 300m Ausbaustrecke). Eine Minimal-Variante mit ein paar wenigen Leuchten ist aufgrund der fehlenden Energieversorgung ebenso nicht möglich.“, wird aus der E-Mail des Eigenbetriebs KSJ im Protokoll des Ortsteilrates zitiert. Dabei wird nicht an günstige Übergangslösungen wie Solarleuchten gedacht, die problemlos aufstellbar und auch wieder entfernbar wären. Dieses wäre auch für die Wanderer auf dem Saurierpfad von großem Nutzen.

Mit der Beantwortung durch den Eigenbetrieb wurde sich Seitens der Bürgerschaft nicht zufrieden gegeben. Es wird weder über den notwendigen Aufwand noch über mögliche Kosten des Vorhabens berichtet. Für ein Crowdfunding-Projekt sind solche Daten aber wichtig, eine solche Finanzierung wird somit nicht ermöglicht.

Zur letzten Stadtratssitzung am gestrigen Mittwoch, 26. Januar 2022, wurde eine Bürgeranfrage gestellt. Die schriftliche Beantwortung des zuständigen Dezernenten, Bürgermeister Christian Gerlitz (SPD)liegt vor:

„Ihre Anfrage zur 29. Stadtratssitzung am 26. Januar 2022

‚Neuerrichtung Straßenbeleuchtung‘

Sehr geehrter Herr Müller,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich Ihnen gerne wie folgt beantworte.

Die Zuwegung unterhalb der Härdrich-Villa (Straße Am Jenzig) ist bis auf eine einzelne Freileitungsleuchte an der unteren Kurve nicht beleuchtet. Eine normkonforme Straßenbeleuchtung zwischen der Straße Am Erkönig bis zur Härdrich-Villa herzustellen ist zum derzeitigen Zeitpunkt in keinem Investitionsprojekt vorgesehen. Aufgrund der derzeitigen Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen ist eine Investition in dieser Größenordnung (über 300 m Ausbaustrecke) nicht realisierbar. Zusätzlich haben wir geprüft, ob eine ‚Minimalvariante‘ mit wenigen Leuchten möglich ist. Diese Möglichkeit scheidet aufgrund der fehlenden Energieversorgung gegenwärtig aber ebenfalls aus. Hierzu habe ich jedoch den Eigenbetrieb KSJ beauftragt, für zukünftige Investitionsplanungen eine erste Kostenschätzung zu erstellen.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Gerlitz

Bürgermeister und Dezernent“

Die Taschenlampen werden also weiterhin ständiger Begleiter der Heimbewohner sein.

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