Dr. Eckhard Schack aus Jena wird am heutigen Nachmittag für sein außerordentliches Engagement in der der Evangelischen Kirche und dort insbesondere im Bereich der Erwachsenenbildung mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Ministerpräsident Bodo Ramelow wird die Auszeichnung im Beisein von Jenas Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche im kleinen Kreis in Jena vornehmen.
Dr. Eckhard Schack hat sich in vielfältiger Weise um die geistige Arbeit nach der Vereinigung seines Vaterlandes verdient gemacht und mit seinem Wirken zur friedlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland beigetragen.
In maßgeblicher Form hat sich Dr. Eckhard Schack aus der Erfahrung der Kirche in der DDR bei der Gründung der Evangelischen Erwachsenenbildung in Thüringen eingebracht.
Er war einer derjenigen Menschen, die sich nach der deutschen Wiedervereinigung um ein Thüringer Erwachsenenbildungsgesetz bemüht haben. Dieses wurde 1992 als das erste in den neuen Ländern verabschiedet.
Er leitete von 1991 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2001 das damalige Erwachsenenbildungswerk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen. Seiner auf Nachhaltigkeit orientierten Arbeit ist es in hohem Maße zu verdanken, dass sich die evangelische Bildungsarbeit in Thüringen heute profiliert der öffentlichen Bildungsverantwortung stellt. Noch lange wirkte Dr. Schack mit Angeboten zur aktuellen Erwachsenenbildungsarbeit in Thüringen. Im Rahmen seiner dienstlichen Tätigkeit erwarb er sich über die ihm obliegenden Dienstpflichten hinaus außergewöhnliche Verdienste um das allgemeine Wohl.
Als Weimar 1999 Europäische Kulturhauptstadt wurde, initiierte Dr. Eckhard Schack die Veranstaltungsreihe „Der schöne Ort“; im Jahr 2019, zwanzig Jahre nach dem Kulturstadtjahr, konnte die zweihundertste Veranstaltung durchgeführt werden. Ziel war es, Interessierte zu besonderen Kirchen, Pfarrhäusern und anderen Stätten zu führen, zu Orten, um die sich spannende historische Ereignisse ranken, die sehenswerte Kunstwerke beherbergen oder an denen berühmte Persönlichkeiten gewirkt haben.
In einem von ihm größtenteils privat finanzierten „Raum der Stille“ leitete Dr. Eckhard Schack zehn Jahre lang verschiedene Gesprächskreise, z. B. zu Literatur oder zu religiösen und gesellschaftlichen Fragen.
Weiterhin gehört er der Initiativgruppe „Trauer-Café“ an, in der Trauernde über ihren Schmerz, ihre Trauer und ihr Leid sprechen. Auch war er am Aufbau der Telefonberatung für Jena (heute Telefonseelsorge in Jena) beteiligt.
Anfang der 1990er Jahre hat sich Dr. Eckhard Schack ehrenamtlich dafür eingesetzt, die Hospizarbeit in Jena aufzubauen und zu etablieren. So wurde in Jena gezielt und bewusst die freie Trägerschaft der Hospizarbeit durch einen eingetragenen Verein umgesetzt, der in konstruktiv offener Weise die Kooperation mit Einrichtungen und Pflegediensten aller Wohlfahrtsverbände gesucht und gestaltet hat.
Neben seinem lange Jahre währenden persönlichen Engagement in der Begleitung sterbender und trauender Menschen ermutigte er viele Ehrenamtliche durch Vorbereitungskurse unter seiner Leitung zur Hospizarbeit. Beispielsweise organisierte er die ersten Multiplikatorenseminare für Kursleiterinnen und Kursleiter in der Hospizarbeit Thüringens zur Verfügung und prägte die ersten Jahre der Akademie im Thüringer Hospiz- und Palliativverband maßgeblich.
Weiterhin engagierte sich Dr. Schack seit 1975 für den Erhalt des historischen Johannisfriedhofs in Jena. Er kümmerte sich um die Organisation der Erhaltung und Pflege dieser parkähnlichen grünen Oase mit den Denkmälern berühmter Persönlichkeiten mitten in der Stadt. Im Jahr 2000 wurde auf seine Initiative hin die Grabstelle Johanna Schopenhauers restauriert. In dem 2014 gegründeten „Förderverein Johannisfriedhof e.V.“ wurde Herr Dr. Schack 2019 Ehrenmitglied.
In dem in der Keramikstadt Bürgel bei Jena 1994 gegründeten „Förderkreis Keramik-Museum Bürgel e.V.“ übernahm der Ausgezeichnete den Vorsitz bis 2011. Auch heute noch ist er dem Museum eng verbunden.
Ministerpräsident Ramelow: „Dr. Eckhard Schack hat mit großem und langjährigem persönlichen Einsatz und unter Beweis von Gemeinsinn, Sachkenntnis und Tatkraft für das allgemeine Wohl gewirkt. Dafür wurde ihm durch den Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Es ist mir eine große Ehre und Freude, diesen Orden stellvertretend an ein derart engagiertes Mitglied unserer Gesellschaft überreichen zu dürfen.“