Das Projekt „Temperaturabhängige Eintrittspreise im Zoo“ (TaPiZoo) startete im Sommer 2019 und wurde in der Gebührensatzung des Tierparks Gera verankert. Überschreiten die gemessenen Lufttemperaturen in der hitzebelasteten Innenstadt 30 Grad Celsius, reduzieren sich die Eintrittspreise im Tierpark um 50 Cent. SMARTCity sorgt nun dafür, dass weitere Sensoren installiert und die Kommunikationstechnik stabilisiert wird. Weiterhin werden die aktuellen geografischen Messpunkte geprüft und ggf. neu definiert.
Der Blick besonders in die Innenstadt ist wichtig, denn der Wärmeinseleffekt ist umso stärker, je dichter die Bebauung in der Stadt ist. Zudem sind Materialien wie Beton, Glas oder Metall regelrechte Wärmespeicher. Ist eine Innenstadt stark bebaut, kann auch die Luft nicht so gut zirkulieren: Kühlender Wind kann deshalb die Straßen nicht ausreichend belüften. Die Farben von Gebäuden können den Effekt verstärken: Dunkle Farben wie Schwarz, Grau oder Rot nehmen Sonnenlicht stärker auf und wandeln es in Wärme um. Bei einer starken Wärmeentwicklung wird dringend empfohlen, kühlere Stadtgebiete zu nutzen, wie den Geraer Stadtwald und den Tierpark. Dort treten Erholungseffekte ein und die Gesundheit der Besucherinnen und Besucher wird weniger belastet, als bei einem Spaziergang durch die Innenstadt. In dieser Woche werden erstmalig in diesem Jahr Temperaturen von 30 Grad Celsius oder mehr erwartet und demnach die Eintrittspreise abhängig von den Temperaturmessungen reduziert.
Diese besondere Maßnahme der Klimaanpassung verbindet die sensorbasierte Ermittlung von Umweltdaten mit einer gesundheitsfördernden Steuerung von Besucherströmen. Die Stadt Gera sensibilisiert nachhaltig die Bürgerinnen und Bürger bezüglich der Themen Klimaschutz, Klimawandel und folglich Klimaanpassung. Das Angebot dient gleichzeitig zur Stärkung kommunaler Infrastruktur und der Freizeitangebote.
Die Messergebnisse im Tagesverlauf sind zu finden unter TaPiZoo – SmartCity Gera – Dashboards – Grafana