Das neue Jahr fröhlich, aber ohne Feuerwerk zu begrüßen – das empfiehlt die Stadt Jena allen Einwohnenden und Gästen. Ein offizielles Verbot oder Verbotszonen für Feuerwerk an Silvester existieren zwar nicht. Aber es gibt viele gute Gründe, am 31. Dezember auf Silvesterraketen, Böller und Knaller zu verzichten:
Lärm
Wenn Knallkörper zünden, entstehen Geräusche mit einer Stärke zwischen 130 und 180 Dezibel. Dieser Lärm ist vergleichbar mit dem eines startenden Düsenjets. Werte ab 85 Dezibel werden als gesundheitsschädigende Lautstärke eingestuft. Zudem löst dieser Lärm bei vielen Tieren, aber auch Menschen Angst aus.
Unfälle
Feuerwerkskörper sind gefährlich. Schwere Verbrennungen oder der Verlust von Gliedmaßen können die Folge sein von unachtsamem oder falschem Umgang mit Raketen, Böllern und Knallern. Außerdem können Feuerwerkskörper Brände verursachen und so Häuser zerstören und Menschen in Gefahr bringen. Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei müssen daher in der Silvesternacht meist häufiger zum Einsatz ausrücken als in anderen Nächten. Das Personal in den Notaufnahmen hat dann neben den regulären Notfallpatienten zusätzlich jene zu versorgen, die sich beim Böllern Verletzungen zugezogen haben.
Feinstaub
Durch das Feuerwerk entsteht eine große Menge an gesundheitsgefährdendem Feinstaub. Nach Angaben des Umweltbundesamtes werden in Deutschland jedes Jahr rund 2050 Tonnen Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt – 75 Prozent davon allein in der Silvesternacht. Das entspricht knapp einem Prozent der Gesamtmenge an Feinstaub, die jährlich entsteht. Seit Jahren bemüht sich die Stadt Jena mit verschiedenen Maßnahmen darum, die Luftschadstoffbelastung in der Stadt möglichst gering zu halten. Es ist daher nur folgerichtig, auch in der Silvesternacht gemeinsam alles für eine schadstoffarme Luft in Jena zu tun.
Müll
In der Vergangenheit ist in Jena während der Silvesternacht rund 33 Kubikmeter Müll durch Feuerwerkskörper entstanden. Während der Kommunalservice Jena (KSJ) an anderen Feiertagen mit zwei bis drei Mitarbeitenden und ein bis zwei Fahrzeugen im Dienst ist, sind es in der Silvesternacht rund 20 Mitarbeitende mit zehn Fahrzeugen. Alle Spuren der Knallerei zu beseitigen, ist aufwendig und dauert bis zu einer Woche. Die zusätzlichen Kosten für die Entsorgung und den Arbeitseinsatz belaufen sich auf rund 15.000 Euro.