Der Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Dr. Klaus Sühl überreichte gestern in Zeulenroda einen EFRE-Förderbescheid über 264.000 Euro für die Sanierung und räumliche Erweiterung des Stadtarchivs sowie dessen Integration in den schon fertig gestellten Komplex des Stadtmuseums.
„Je digitaler die Welt der Schrift sich entwickelt, desto kostbarer werden ihre analogen Zeugnisse. Archive sind das Gedächtnis unserer Gesellschaft und benötigen eine angemessene bauliche Hülle, damit das wertvolle Kulturgut sicher verwahrt und dauerhaft erhalten werden kann. Das wird nun in Zeulenroda umgesetzt“, sagte Sühl.
Das Stadtarchiv Zeulenroda sorgt für die Erfassung, Sicherung und Erschließung des städtischen Archivgutes, welches bis 1438 (Urkunde Stadtrecht) zurückreicht.
Das Gebäude entstand 1929 als Stadtbücherei im Stil der Neuen Sachlichkeit und gehört damit zu den Zeugnissen der Bauhausarchitektur in Thüringen, ohne dass einer der bekannten Bau-haus-Architekten an der Planung beteiligt gewesen wäre. Das Gebäude weist einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Außerdem ist es aufgrund des bestehenden Platzangebots nicht in der Lage, die Archivalien der neuen Ortsteile mit aufzunehmen. Eine räumliche Erweiterung durch einen Erweiterungsbau sowie die Integration in den schon fertig gestellten Komplex des Stadtmuseums sind daher im Rahmen des Fördervorhabens vorgesehen. Außerdem soll durch die Erneuerung der gebäudetechnischen Anlagen die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter und Nutzer des Archivs verbessert werden.
Die Stadt erhält für dieses Vorhaben EFRE-Fördermittel in Höhe von 264.080 Euro. Die zuwendungsfähigen Gesamtausgaben belaufen sich auf 330.100 Euro, der gemeindliche Mitleistungsanteil auf 66.020 Euro.
Hintergrund
In der EU-Fondsförderperiode 2014-2020 stehen dem TMIL EFRE-Fördermittel in Höhe von 232,2 Mio. Euro zur Unterstützung der nachhaltigen Stadtentwicklung zur Verfügung. Die Förderung erfolgt im Rahmen der Thüringer Städtebauförderungsrichtlinien in vier Schwerpunkten.
In den Jahren 2015 und 2016 hat das TMIL einen EFRE-Wettbewerb ausgelobt, bei dem sich alle zentralen Orte des Freistaats als EFRE-Förderkommunen bewerben konnten. Insgesamt 40 Städte und Gemeinden haben sich dabei in zwei Runden für eine EFRE-Förderung qualifiziert.