- Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten für alle Kempener Mitarbeiter
- Verlagerung soll bis Ende 2020 realisiert werden
- Information von Betriebsrat und Belegschaft
(GdB) plant die schrittweise Verlagerung der gesamten Doppelkeks-Produktion vom nordrheinwestfälischen Kempen in das thüringische Kahla, den mittlerweile größten Produktionsstandort des Familienunternehmens. Von der Verlagerung sind insgesamt 270 Mitarbeiter betroffen. Über das Vorhaben, das bis Ende 2020 abgeschlossen sein soll, informierte das Unternehmen am 16. November den Wirtschaftsausschuss, die Betriebsräte und die Mitarbeiter in Kempen. „Wir wissen, dass dieser Schritt eine Zäsur für Kempen bedeutet. Allen Mitarbeitern am Standort Kempen werden wir die Möglichkeit bieten, zu gleichen wirtschaftlichen Konditionen in Kahla und an anderen Standorten weiterbeschäftigt zu werden. Und wir wollen zusammen mit der Arbeitnehmervertretung einen fairen Sozialplan sowie ein Freiwilligenprogramm für diejenigen Mitarbeiter erarbeiten, die die Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten nicht nutzen können oder wollen“, kündigte GdB-Gesellschafter Andreas Land an.
Grund für die komplette Verlagerung sind notwendige Investitionen in neue, flexible und effizientere Produktionslinien sowie in weitere Logistikkapazitäten. Modernisierungsinvestitionen in dem geplanten großen Umfang sind aufgrund der baulichen und technischen Einschränkungen in Kempen nicht nachhaltig wirtschaftlich realisierbar, zumal der Platz für zusätzliche benötigte Palettenstellplätze fehlt. Aus diesem Grund entschied sich GdB nach umfassender Prüfung aller Standorte zu dieser weitreichenden Maßnahmenplanung.
Der Standort und große Teile der technischen Infrastruktur im Werk Kempen existieren bereits seit 1955. In diesem Jahr brachte Edouard de Beukelaer die belgische Kekstradition nach Deutschland und eröffnete in Kempen am Niederrhein die Flämische Keksfabrik. Seit 1999 und der Fusion von Griesson und General Biscuits Deutschland/Österreich unter Griesson – de Beukelaer werden in Kempen unter anderem Doppelkekse hergestellt.
Die in Kempen wegfallenden Produktionskapazitäten will GdB in Kahla neu schaffen. Dort startete Griesson – de Beukelaer vor 25 Jahren mit der Produktion von Gebäck für den deutschen und europäischen Markt und läutete damit ein neues Kapitel in der erfolgreichen Historie des Unternehmens ein. Der Standort, an dem seit dem ersten Tag unter anderem der bekannte Griesson Soft Cake hergestellt wird, gehört mittlerweile zu den modernsten Keksfabriken Europas und verfügt über ausreichende Erweiterungsmöglichkeiten. Mittlerweile beschäftigt GdB in Kahla 435 Mitarbeiter. GdB rechnet damit, dass ab Herbst 2019 sukzessiv Produktion nach Kahla verlagert werden kann. Bis Ende 2020 soll die Verlagerung aus dem Werk Kempen vollständig abgeschlossen sein. Ein Verbleib des Fabrikverkaufs in Kempen wird derzeit geprüft.
2017 erwirtschafte Griesson – de Beukelaer mit 2.100 Beschäftigten einen Umsatz in Höhe von 501 Millionen Euro.
Quelle: Griesson – de Beukelaer, Kempen.