Historischer Aufstieg: Ein ostdeutscher Verein wieder in der Bundesliga – ein Vorbild für Thüringen?

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Ende Mai war es so weit. Union Berlin sicherte sich durch das 0:0 im Heimspiel den Aufstieg in das Fußballoberhaus Deutschlands. Dabei standen die Vorzeichen gar nicht so gut. Seit 2009, als die Relegation zwischen der 1. Bundesliga und der 2. Bundesliga neu geregelt wurde, ist Union erst der dritte Zweitligaverein, der sich in der Relegation durchsetzen konnte.

Durch den Aufstieg wird Union Berlin das 56ste Team der Geschichte der 1. Bundesliga. Der Traditionsverein wird außerdem der zweite Club aus der Hauptstadt sein, der in der Saison 2019/2020 in der Bundesliga spielt. Neben Union tritt auch Hertha BSC Berlin in der Bundesliga an. Der „große Hauptstadtclub“ ist inzwischen eine Institution in der Bundesliga, konnte sich in den letzten Jahren mehrmals für die Europa League qualifizieren und hat Berlin wieder zu einer Fußballstadt gemacht. Nun, da Berlin zwei Clubs in der 1. Bundesliga vertreten hat, wird das Fußballfieber in der Hauptstadt wohl weiter zunehmen. Ob dieser Aufstieg ein Vorbild auch für Thüringen sein kann, bleibt offen. Die Fußballvereine im Freistaat sind leider noch weit von der Bundesliga entfernt und bewegen sich maximal in der 3. oder 4. Liga. Bevor man auf die Bundesliga schauen kann, müssen also in Thüringen noch einige Hürden genommen werden.

Es wird spannend zu sehen sein, wie sich die Unioner in der Bundesliga präsentieren und ob sie die Liga halten können. Es haben sich schon viele Berliner Teams in der 1. Bundesliga versucht – Union Berlin ist der fünfte Verein aus der Hauptstadt der in der Bundesliga spielen wird – allerdings haben sich die meisten der Berliner Fußballvereine in der obersten Spielklasse schwer getan und sind nach einigen Jahren wieder in den unteren deutschen Fußballligen gelandet.

Aktuell sind diese Überlegungen noch weit weg und es gilt für die Fans von Union und allen Fußballfans in der deutschen Hauptstadt, den Aufstieg zu genießen. Die Eisernen sollen den Aufstieg auch sehr ausgiebig gefeiert haben, bevor die Spieler alle in ihren wohlverdienten Urlaub gestartet sind. Die Vereinsbosse haben sicher auch sehr gefeiert, sind aber schon mit der Planung für die erste Liga beschäftigt und versuchen, einen konkurrenzfähigen Kader zusammenzustellen.

Das Team hatte sich in der Endphase der Saison zwar als fast unschlagbar präsentiert und von den letzten 25 Pflichtspielen nur ein Spiel verloren, dennoch ist die 1. Bundesliga ein großer Sprung und es gilt, den Kader gezielt zu verstärken. Für die Gegner in der Relegation, dem VfB Stuttgart, ist der Abstieg natürlich sehr bitter, allerdings werden die Schwaben sicher einen der größten Etats in der 2. Bundesliga haben und versuchen, direkt wieder aufzusteigen. Die Chancen sind sehr groß, der Konkurrenzkampf aber auch. Allen voran wird es der Hamburger SV sein, der mit den Stuttgartern um den Aufstieg in die Bundesliga kämpfen wird.

Eisern Union ist dies ziemlich egal – der Traditionsverein wird nächstes Jahr das erste Mal in der Bundesliga spielen und versuchen, mit Kampf und Kraft jedem Gegner alles abzuverlangen und so genügend Punkte zu sammeln, um die Liga zu halten.

Video: Uni Berlin – die letzten Minuten vor dem Aufstieg

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