Thüringens Bildungsminister Helmut Holter nimmt am morgigen Donnerstag an der Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an die Erfurter Gemeinschaftsschule „Friedrich Schiller“ teil. Das Projekt von und für Schülerinnen und Schüler richtet sich nicht nur gegen Rassismus, sondern gegen alle Formen der Diskriminierung und will einen Beitrag zu einer gewaltfreien, demokratischen Gesellschaft leisten. Jede Courage-Schule sucht sich eine Patin oder einen Paten. Häufig sind das Personen aus den Bereichen Kunst, Politik, Medien oder Sport. Die Patinnen und Paten setzen sich öffentlich für das Projektanliegen ein, indem sie die Schule nicht nur am Tag der Titelübergabe, sondern dauerhaft in ihrem Engagement unterstützen.
Die Patenschaft für die Gemeinschaftsschule „Friedrich Schiller“ Erfurt hat Andrew Aris übernommen. Aris stammt aus Neuseeland, lebt seit über zehn Jahren in Erfurt und arbeitet für den eingetragenen Verein „Spirit of Football“ für die interkulturelle Verständigung. Er wird mit Fair-Play-Spielen vor Ort sein und über sein Engagement reden. Außerdem präsentiert er „The Ball“ – einen Fußball mit Autogrammen unter anderem von Jürgen Klopp. Der Ball „reist“ zu zahlreichen Fußballplätzen und ist ein Symbol für Tradition, FairPlay und Respekt. Die Schülerinnen und Schüler, die das Projekt umgesetzt haben, werden über ihre Aktivitäten berichten. Im Anschluss erhalten sie eine Urkunde für ihren Einsatz und die Tafel für das Schulgebäude wird von der Landeskoordination Thüringen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ überreicht.
Die Schule hat sich dazu verpflichtet regelmäßig Aktionen gegen Rassismus und Diskriminierung durchzuführen. In einer Arbeitsgemeinschaft aus Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften, der Sozialarbeiterin und Eltern werden konkrete Einzelprojekte erarbeitet. Vorgesehen sind sowohl Diskussionsrunden zu Themen wie Fair Play, Antimobbing und Vorurteile als auch Plakatkampagnen und Aktionen.
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wurde 1995 vom Verein Aktion Courage e.V ins Leben gerufen. Will eine Schule den Titel erhalten, bedarf es dazu der Initiative der Schülerinnen und Schüler. Bei dem Projekt wird bewusst darauf verzichtet, junge Menschen offensiv zum Mitmachen zu überreden. In der Regel erfahren diese über das Internet, aus den Medien oder durch Berichte anderer Schulen von dem Projekt. Die Schülerinnen und Schüler müssen dann selbst entscheiden, in welcher Weise sie die formale Voraussetzung zur Teilnahme am Courage-Projekt erfüllen, nämlich die Unterschrift von mindestens 70 Prozent aller direkten Angehörigen ihrer Schule von den Schülerinnen und Schülern bis hin zu Lehrkräften, sozialpädagogischem Personal und Hausmeisterinnen und Hausmeistern.
In Thüringen tragen dann 53 Schulen den Titel, deutschlandweit sind 3.057 Schulen mit dabei.
www.schule-ohne-rassismus-thueringen.de