Mit elf überzeugenden Projekten hat Thüringen bei den Bundesprogrammen „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ und „RUBIN – Regionale unternehmerische Bündnisse“ für Regionen die erste Hürde genommen. Damit erarbeiten die ausgewählten Projektverbünde nun bis Sommer 2021 detaillierte Konzepte, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erneut bewertet und ausgewählt werden. Bei Erfolg werden die Vorhaben jeweils mit 15 Millionen Euro im WIR!-Programm und fünf bis 12 Millionen Euro im RUBIN-Programm gefördert.
Auf der Liste der 44 WIR-Projektskizzen gehört Thüringen im Ländervergleich zu den „Top 3“ (NRW: 9, Sachsen: 9). „Diese starke Präsenz zeugt von der ausgeprägten Bereitschaft in der Thüringer Forschungslandschaft, in neue Richtungen zu denken und neue Formen der Kooperation zu wagen“, betont Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee. „Die Projekte bündeln die in Thüringen vorhandenen innovativen Kräfte und können so die Wertschöpfung in der Region steigern. Thüringen ist mit überzeugenden Projekten an den Start gegangen, die unseren Wirtschafts- und Lebensraum durch innovative Ideen stärken können. Ich hoffe, dass sich die Projekte auch in der Endauswahl so gut behaupten können.“
Thüringer Akteure sind in sieben erfolgreichen Projekten vertreten, darunter sechs in eigener Federführung sowie eine Beteiligung in einem länderübergreifenden Bündnis. Zum Spektrum der Bereiche, die die Thüringer Bündnisse im WIR!-Programm bearbeiten wollen, zählen die Sicherung der Rohstoffe in der Region, Maschinenbau, Biotechnologie/Ernährung, Energie- und Gesundheitswirtschaft. So sollen etwa im Projekt „renat-BAU“ Konzepte für nachhaltiges Bauen und zur Schonung der Ressourcen entwickelt, im Projekt „Holz-21-regio“ innovative Anwendungsbereiche von Holz verstärkt oder im Projekt „Innovationsregion Harz“ der Wertstoffkreislauf von Elektrogeräten verbessert werden. Im Thüringer Wald sollen Prozesstechnologien auf Basis hybrider Metall-Kunststoff-Materialien entwickelt werden. Zwei weitere Projekte beschäftigen sich mit Wertschöpfungsketten, zum einen in der Lebensmittelproduktion zur Stärkung kleiner Betriebe in Nordthüringen sowie zum anderen im Gesundheitssektor Mittel- und Ostthüringens. Schwerpunkte der drei Projekte im RUBIN-Programm bilden die Optik und die Materialwirtschaft. In Jena sollen Bildbearbeitungstechnologien und Fasersensorplattformen erforscht werden. In dem Projekt „SAPHIR“ spielt die Entwicklung von Hochleistungskeramiken für die Energiewende eine Rolle.
Begleitet werden die Projekte durch das Thüringer Wissenschaftsministerium sowie das Thüringer Clustermanagement (ThCM, www.cluster-thueringen.de) der Thüringer Landesentwicklungsgesellschaft, die in der Konzeptphase weiter unterstützen.