Erfurt: Anger wird zur Großbaustelle

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  • Einschränkungen im ÖPNV
  • Infobus am 24. Juni am Anger

Der Erfurter Anger wird während der Sommerferien zur Großbaustelle. Doch nicht nur das Angerkreuz muss unters Messer, auch die Bahnhofsstraße und die Kreuzung Juri-Gagarin-Ring/Bahnhofstraße.

Die besondere Herausforderung dabei: Die Bauarbeiten finden in vier Phasen statt. „In jeder Phase fahren wir anders. Das wird für unsere Fahrgäste nicht einfach. Deshalb informieren wir nicht nur über Mailings und Flyer, sondern wollen auch direkt mit den Erfurtern sprechen. Wir haben zwei Infotage auf dem Anger geplant: Am 24. Juni und am 14. Juli sind unsere Mitarbeiter mit dem Infobus von 7 bis 17 Uhr direkt vor dem EVAG-Mobilitätszentrum vor Ort“, erklärt Myriam Berg, Vorstand der EVAG. Sie hofft auf das Verständnis der Erfurter, denn die Arbeiten dulden keinen Aufschub.

Im Kreuzungsbereich Juri-Gagarin-Ring/Bahnhofstraße liegt die Augustbrücke, die zunehmend Probleme bereitet. Bis 1898 überspannte die Brücke die Wilde Gera. Später wurde das Flussbett inklusive Brücke zugeschüttet, der Löberring angelegt und das Wasser in den neuen Flutgraben umgeleitet. 58 Jahre später brach ein Teil der Brücke ein, sie wurde repariert – aber nicht zurückgebaut. Genau das bereitet seit Jahren zunehmend Probleme. Verschiedene Hohlräume und ein nicht homogener Untergrund sorgen dafür, dass sich die Gleise bewegen.

Ein weiterer Einbruch der Brücke wie 1956 kann auf Dauer nicht ausgeschlossen werden, deshalb besteht dringender Handlungsbedarf. Leider können die Hohlräume nicht einfach zugeschüttet werden, da hier noch alte Wasserleitungen liegen. Diese werden während der Baumaßnahme durch die ThüWa ThüringenWasser GmbH, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Erfurt, ausgetauscht.

Verbunden mit den Maßnahmen sind umfangreiche Einschränkungen im Stadtbahn- und Busverkehr. Um die Beeinträchtigungen für Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, finden die Arbeiten in den Sommerferien statt. Erfahrungsgemäß sind dann weniger Fahrgäste unterwegs. Zudem finden die Sperrungen wochenweise statt, um den Stadtbahnverkehr nicht komplett lahmzulegen.

So erfolgen die Arbeiten in vier Bauphasen. Dennoch muss das Angerkreuz in der Zeit vom 12. bis 16. August komplett gesperrt werden.

Bauabschnitt 1+2:

Im Bereich des Gleisdreiecks an der Kaufmannskirche sind die Weichen rund 20 Jahre alt und müssen dringend erneuert werden. Die Arbeiten erfolgen in zwei Teilen. Zunächst wird vom 18.07. bis 24.07.2020 der Bereich in Richtung Ringelberg gesperrt. Für diesen Zeitraum muss die Stadtbahn-Linie 2 umgeleitet
werden. Im Abschnitt Ringelberg – Krämpfertor – Busbahnhof wird Schienenersatzverkehr eingerichtet. Im Anschluss wird der Bereich in Richtung Johannesstraße vom 25.07. bis 31.07.2020 gesperrt. Davon betroffen sind die Stadtbahn-Linien 1 und 5. Auch hier werden Busse eingesetzt. Sie fahren zwischen Lutherkirche/SWE und Busbahnhof über Krämpfertor.

Bauabschnitt 3+4:

Zwischen Anger 1 und Hugendubel sind die Weichen ebenfalls rund 20 Jahre alt und müssen erneuert werden. Um den barrierefreien Einstieg zu ermöglichen, werden die Haltestellen jeweils um 5 Meter verlängert und mit einem Blindenleitsystem ausgestattet. Diese Arbeiten werden voraussichtlich Anfang ktober abgeschlossen sein. Die Ersatzhaltestellen werden vor dem Angermuseum eingerichtet (Höhe Eingang Angermuseum sowie Bereich Bahnhofstraße).

Auch in der Bahnhofstraße werden Gleise erneuert und Gleisbereiche saniert. In der Zeit vom 01.08. bis 11.08.2020 wird es daher zu einer Teilsperrung der Angerkreuzung kommen. In diesem Zeitraum können die Bahnen nicht mehr in und aus Richtung Bahnhofstraße fahren. Es kommt zu Änderungen auf allen Stadtbahn-Linien sowie auf der Bus-Linie 9. In der Zeit vom 12.08. bis 16.08.2020 muss die Angerkreuzung komplett gesperrt werden, was zu einer temporären Änderung des Liniennetzes aller Stadtbahnen führt.

Um eine Anbindung zwischen Domplatz und Anger zu ermöglichen, wird eine Pendel-Bahn zwischen Marktstraße und Pilse eingerichtet.

Wie fahren die Bahnen?

Die Stadtbahnen verkehren während der gesamten Bauarbeiten mit veränderten Linienwegen. Für die gesperrten Bereiche fahren ab 01.08. Busse im Schienenersatzverkehr. Sie verkehren bis zum Ende der Bauarbeiten (16.08.2020) zwischen Ersatzhaltestelle Robert-Koch-Straße, Stauffenbergallee, Krämpfertor, Juri-Gagarin-Ring und Busbahnhof.

Gibt es Änderungen bei den Bus-Linien?

Während der gesamten Bauarbeiten (18.07. bis 30.08.2020) müssen auch die Bus-Linien 9, 51 und 60 angepasst werden. Da der Kreuzungsbereich Juri-Gagarin-Ring/Bahnhofstraße komplett gesperrt ist, können die Busse hier nicht durchfahren. Daher verkehrt die Bus-Linie 9 in beiden Richtungen über Busbahnhof, Steig 6, und die Bus-Linien 51 und 60 werden geteilt. Die Bus-Linie 51 verkehrt in diesem Zeitraum zwischen Urbicher Kreuz und Busbahnhof sowie zwischen Thomaseck und Möbisburg/Molsdorf über Hochheim. Die Bus-Linie 60 fährt zwischen Urbicher Kreuz und Busbahnhof sowie zwischen Thomaseck und Möbisburg über Rhoda.

Gibt es ein Fahrplanheft?

Aufgrund der verschiedenen Bauphasen kann kein Fahrplanheft erstellt werden. Die jeweils gültigen Fahrtzeiten finden Fahrgäste im Internet unter www.evag-erfurt.de oder in der EVAG-App „Erfurt mobil“.

Die Mitarbeiter des Servicetelefons geben per Telefon unter 0361 19449 gern Auskunft über die jeweiligen Fahrtzeiten.

Quelle: EVAG.

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