Thüringen: Tiertransporte in Drittländer ab sofort untersagt

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Das Thüringer Sozialministerium untersagt ab sofort und bis auf Weiteres die Durchführung von Tiertransporten aus Thüringen in Drittländer (mit Ausnahme der Schweiz).

Dazu erklärt Ministerin Heike Werner: „Zuletzt hat es immer wieder Berichte der EU-Kommission zu Schwierigkeiten bei Langzeittransporten von Tieren gegeben. Es fehlen valide Informationen zu Versorgungsstationen. Die Verhältnisse in den Empfangsbetrieben am Bestimmungsort sind nicht kontrollierbar. Darüber hinaus sind die Wartezeiten an den Grenzübergängen oft viel zu lang und bedeuten gerade in den heißen Sommermonaten unnötiges Leid. Das gilt es zu verhindern.“

In Thüringen bewegt sich die Anzahl solcher Tiertransporte jährlich im unteren einstelligen Bereich. Zusätzlich sollen auch Langstreckentransporte aus dem Freistaat innerhalb der europäischen Gemeinschaft bis auf Weiteres nur bei Außentemperaturen von unter 30 Grad Celsius abgefertigt werden. Die Regelungen gelten für sämtliche Arten von landwirtschaftlichen Nutztieren.

„Transporte von Nutztieren sollten wir generell auf das absolut notwendige Maß beschränken. Dafür bedarf es EU-weit einheitlicher Regelungen. Eine Alternative könnte die Ausweitung der sogenannten Weideschlachtung direkt im Haltungsbetrieb sein. Dazu haben wir jüngst eine Initiative Bayerns im Bundesrat unterstützt. So erreichen wir, dass nicht mehr die Tiere, sondern das Fleisch transportiert wird – zum Wohl der lebenden Wesen“, so die Ministerin.

Durch eine Umstellung der Schlachtungsverfahren hätten die Tiere weniger Stress durch das Einfangen, Verladen und den Transport. Auch könnten längere Wege zum Schlachthof vermieden werden. Dies insbesondere auch in heißen Wetterlagen, die die Tiere bei Transporten zusätzlich belasteten.

Quelle

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