Thüringen: 90 Prozent der Haushalte haben Internet mit mindestens 50MBit/s

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Mehr als 90 Prozent der Haushalte in Thüringen werden mit einer Breitbandanbindung von 50 Mbit/s versorgt. Das geht aus dem neuen Digitalmonitor des Landes hervor, der heute anlässlich des Glasfaserforums erstmals vorgestellt wird. Als Nachfolger des Breitbandmonitors wird er zukünftig zweimal jährlich über den Breitbandausbau und digitale Projekte in Thüringen informieren. Gleichzeitig schreitet der geförderte Breitbandausbau weiter massiv voran. Insgesamt erhalten Thüringer Regionen und Gemeinden derzeit rund 395 Millionen Euro Förderung von Bund und Land. „Damit sind wir dem Ziel unserer Glasfaserstrategie, in Thüringen bis Mitte dieses Jahrzehnts ein flächendeckendes Glasfasernetz mit höchster Übertragungsqualität zu haben, wieder ein Stück näher gerückt“, betont Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee.

Die Versorgungsquote bei Geschwindigkeiten von 50 Mbit/s konnte im Vergleich zum Jahr 2016 deutlich gesteigert werden, in dem nur etwa 75 Prozent der Haushalte versorgt waren. Auch bei Geschwindigkeiten von 30 Mbit/s liegt die Versorgungsquote bei über 90 Prozent, im Vergleich zu rund 82 Prozent in 2016. Die deutlichste Steigerung kann bei Anschlüssen mit 100 Mbit/s verzeichnet werden: waren es in 2016 noch rund 51 Prozent der Haushalte, kommen derzeit fast 85 Prozent aller Haushalte in Thüringen auf Bandbreiten von 100 Mbit/s. „Die Entwicklung der Versorgungszahlen zeigt deutlich, dass sich die Verfügbarkeit von breitbandigem Internet in Thüringen in den letzten Jahren stark verbessert hat“, betont Tiefensee.

Diese positive Entwicklung spiegele sich in den verschiedensten Bereichen des laufenden weiteren Ausbaus: bereits rund 60 Prozent der Förderprojekte im Bundesförderprogramm der „Weißen Flecken“ haben nach langer Planungs- und Ausschreibungsphase die Verträge mit dem ausbauenden Telekommunikationsunternehmen abgeschlossen. Auch Schulen und Gewerbegebiete werden im geförderten Ausbau grundsätzlich mit Glasfaser erschlossen. „Die Corona-Pandemie zeigt deutlich auf, wie hoch dort der Bedarf nach schnellem Internet für eine hohe Zahl an Nutzern ist, um für Krisen aber auch für digitales Lernen generell besser gerüstet zu sein“, betont Tiefensee. Fast 900 der insgesamt 1000 Thüringer Schulen sind in den Förderprojekten des Landes und Bundes berücksichtigt und werden so mit zukunftsfähiger Glasfaser ausgestattet.

Geförderter Breitbandausbau von Bund und Land
Im Zuge des Breitbandförderprogramms des Bundes hat der Freistaat den Glasfaserausbau in den vergangenen fünf Jahren massiv vorangetrieben – von der Unterstützung der Kommunen bei der Antragsstellung, über die Finanzierung der Planungen, bis hin zur Kofinanzierung der Bundesgelder. So konnten in diesem Jahr einige Kommunen und Landkreise wie etwa der Kyffhäuser-Kreis, der Saale-Orla-Kreis, die Städte Erfurt und Oberhof oder der Landkreis Hildburghausen die Ausbauarbeiten weiter vorantreiben. Andere Gebiete wie die Gemeinden Bad Tabarz und Dermbach, der Unstrut-Hainich-Kreis oder die Städte Suhl und Jena haben nach Erhalt der Bundes- und Landesförderung die Verträge mit den Telekommunikationsanbietern abgeschlossen.

„Die Anforderungen an das Breitbandnetz werden auch in Zukunft weiter ansteigen. Deswegen investieren wir weiterhin in die notwendigen Infrastrukturen“, so der Minister. Insgesamt erhalten Thüringer Landkreise und Regionen im Rahmen des seit Herbst 2015 laufenden Bundesprogramms Breitband mit Stand vom August 2020 etwa 395 Millionen Euro Förderung, davon 250 Millionen Euro vom Bund und 144 Millionen Euro vom Land Thüringen. Mit den Fördermitteln werden Investitionen von fast einer halben Milliarde Euro in das Breitbandnetz in Thüringen angeschoben und mehr als 100.000 Breitbandanschlüsse in Haushalten und Unternehmen neu verlegt oder für höhere Übertragungsraten ertüchtigt. Karten zur Breitbandversorgung in Thüringen: https://tim-thueringen.de/

Projekte für ein digitales Thüringen
„Mit unserer Digitalstrategie definieren wir eine klare Vision für die Gestaltung von Stadt und Land im Thüringen von morgen. Im Vordergrund stehen Vernetzung von Stadt und Land, intelligente Verkehrsprojekte, Gesundheit sowie Technologien für ein selbstbestimmtes Leben“, so Tiefensee. Der Digitalmonitor stellt Projekte in Thüringen vor, die ein digitales Thüringen zeigen. So haben sich etwa Gera, Jena und Eisenach um die Bundesförderung für „5G-Modellprojekte“ beworben. Der Mobilfunkstandard 5G ist neben Glasfaser eine ebenfalls wichtige Komponente für die Verfügbarkeit von breitbandigem Internet, künstliche Intelligenz und digitalisierte Industrieprozesse. In der vergangenen Woche hat die Stadt Jena den Zuschlag als 5G-Modellstadt und eine Förderung über 3,8 Millionen Euro zugesprochen bekommen. Auf Basis der Technologie will sie ein Projekt für intelligente Verkehrsleitung in der Innenstadt umsetzen. Die Planung dafür hatte das Wirtschaftsministerium mit 70.000 Euro unterstützt. Weitere Digitalprojekte wie die Tourismusdatenbank ThüCAT, das Bauhaus. MobilityLab, Digitalisierung im Handwerk, an den Schulen und Hochschulen oder im Gesundheitsbereich unter www.thueringer-digitalmonitor.de

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