Thüringen: 10.000 Impfdosen bereits geliefert

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In Thüringen haben die Impfungen gegen das Coronavirus in einem Pflegeheim in Zeulenroda begonnen. Die 94-jährige Martha Nadolph, Bewohnerin des Seniorenparks „Am Birkenwäldchen“, hat sich als erste Thüringerin gegen Covid-19 impfen lassen. Vor der Entscheidung musste sie laut eigener Aussage nicht lange überlegen: „Schon seit ich ein Kind war, kenne ich es nicht anders, dass man mit Impfungen schwere Krankheiten besiegt und ausrottet. Dafür gibt es viele Beispiele, das wird auch mit Corona nicht anders sein. Deswegen war mir auch gleich klar: Ich mache da mit. Das geht schließlich alle an.“

Insgesamt ließen sich im Zeulenrodaer Seniorenpark am heutigen Vormittag rund drei Viertel der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen Corona impfen.

Vor Ort war auch Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner: „Im Grunde haben wir seit März auf diesen Tag gewartet. Endlich gibt es neben Abstand halten und Maske tragen auch einen medizinischen Schutz vor der heimtückischen Infektion. Heute ist ein Tag der Hoffnung und dank Vieler, ist dieser schneller da als wir zu hoffen wagten. Wir legen jetzt los und ich bin sehr froh, dass trotz der Feiertage zahlreiche Pflegeheime bereit sind. Dem gehen immer persönliche Gespräche voraus, es erfolgt keine Impfung ohne Einverständniserklärung. Mein Dank gilt außerdem der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, die die Impfungen und damit einen ungeheuren Kraftakt organisiert.“

Als erste Mitarbeiterin ließ sich die Leiterin des Pflegeheims, Diana Wirth, impfen. Die ursprünglich ausgebildete Krankenschwester leitet das „Birkenwäldchen“ bereits seit dem Jahr 2002: „Wir haben durch Corona in Zeulenroda schwere Schicksalsschläge erlebt. Es war ein anstrengendes und trauriges Jahr. Der einzige richtige Schutz gegen eine Ansteckung ist eine Impfung. Ich habe mich sehr viel mit dem Thema auseinandergesetzt und mich bewusst dafür entschieden.“

Die Impfungen werden in den nächsten Tagen in ganz Thüringen fortgesetzt. Dafür stehen zunächst knapp 10.000 Impfdosen bereit, die bereits gestern geliefert wurden. Bis zur Eröffnung der Impfstellen Mitte Januar sind mobile Ärzteteams in Alten- und Pflegeheimen unterwegs. Ein Teil der Impfdosen geht zudem an Krankenhäuser, die durch die Corona-Pandemie besonders betroffen sind.

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